Vision Divine – Blood And Angels‘ Tears

© Vision Divine

Geschrieben von: Klaus Saalfeld
Band: Vision Divine
Album: Blood And Angel’s Tears
Genre: Prog/Power Metal
Plattenfirma: Scarlet Records
Veröffentlichung: 20.09.2024

Nach dem 2019 veröffentlichten Album „When All The Heroes Are Dead“ war es eine Zeitlang ruhig geworden um die italienischen Prog/Power Metaller VISION DIVINE; doch nun kehrt die Band um Bandgründer Olaf Thörsen mit ihrem neunten Longplayer „Blood And Angel’s Tears“ zurück. Die Scheibe ist der erste Teil eines konzeptionellen Werks, das aus zwei Teilen bestehen wird. Die lyrische Idee besteht darin, die Geschichte von drei Engeln zu erzählen, die aufgrund ihrer Unentschlossenheit im Konflikt zwischen den Erzengeln Michael und Luzifer aus dem Himmel verbannt wurden.

Nach der cineastisch/erzählerischen Eröffnung „Chapter I: War In Heaven“ geht es dann mit „Chapter II: The Ballet Of Blood And Angels’ Tears“ teils im Vollgas-Modus, teil etwas gesetzter zu Werke. An einigen Stellen werden gewisse Erinnerungen an die Landsleute Rhapsody geweckt, dafür sind die Arrangements hier vielschichtiger als die der Band um Alex Staropoli und der Gesang um „Neuzugang“ Ivan Giannini braucht sicher hinter den Leistungen seines Vorgängers Fabio Lione nicht zu verstecken.

„Chapter III: Once Invincible“ startet zunächst sehr bedächtig, bis sich der Song nach gut einer halben Minute zu einem speedigen Power Metal Song mit Ohrwurm Charakter wandelt, der Dragonforce zur Ehre gereichen würde. „Chapter IV: Drink Our Blood“ geht in Sachen Geschwindigkeit zwar einen kleinen Schritt zurück, setzt dafür aber noch mehr Wert auf eine packende Melodielinie. Die raueren Vocals von AC Wild (Bulldozer) sowie die Keyboard Eskapaden verleihen dem Song zudem eine besondere Note. „Chapter V: When Darkness Comes“ klingt im Gegensatz zu den vorherigen Stücken nicht wie ein typischer Power Metal Track, sondern nimmt sich merklich zurück. Hier bekommen die Keyboards und Gitarre noch mehr Raum zur Entfaltung, was der Nummer eine gehörige Prog Note verleiht. Mit Blick auf den leichten Refrain wäre ein Vergleich mit ähnlich gelagerten Stücken von Bands wie Dream Theater sicher nicht zu weit hergeholt.

Das folgende „Chapter VI: Preys“ kehrt dann wieder zurück zum fliegenden Italo-Power-Metal und liefert so etwas wie die Essenz des Sounds der Südeuropäer, denn dieser Song vereint alle Trademars der Band in einem Stück.  „Chapter VII: A Man On A Mission“ ist ein knapp zweieinhalbminütiges Zwischenspiel, welches nur aus Piano Klängen und dem fast schon zerbrechlich wirkenden Gesang von Ivan Giannini besteht und unmittelbar zum nachfolgenden „Chapter VIII: Go East“ überleitet.

„Go East“ ist ein in mittleren Tempogefilden gehaltener Melodic Metal Track, der – abgesehen vom erwähnten Interludium – der wohl „weichste“ und somit der am leichtesten zugängliche Track des Albums ist. „Chapter IX: The Broken Past“ bietet dann wieder den gewohnten VISION DIVINE Stil mit reichlich Double-Bass und aggressiven Gitarren. Besonders Sahnehäubchen sind die Gastbeiträge von Ray Alder (Fates Warning) und Alle Conti (Twilight Force / Trick Or Treat), die den Song neben seiner unwiderstehlichen Hookline zu etwas Besonderem machen.

„Chapter X: Dice And Dancers“ bringt nicht nur einige spacige Keyboard Klänge, sondern auch einige wohl akzentuierte Prog-Anteil mit sich, ohne jedoch unterm Strich an Eingängigkeit einzubüßen. Das finale Stück „Chapter XI: Lost“ stellt so etwas wie die (obligatorische) Power-Ballade der Scheibe dar, wobei das begleitende Gitarren Lick schon etwas Hypnotisches an sich hat, und der auf italienische gesprochene Mittel/-Endteil sorgt dafür, dass die Nummer nicht Gefahr läuft, als zu cheesig abgestempelt zu werden. Lediglich das abrupte Ende sorgt für leichte Irritationen.

Das ändert aber nichts daran, dass sich VISION DIVINE nach einer fünfjährigen Pause mit einem überzeugenden Album zurückmelden und auch nach einem Vierteljahrhundert ihres Bestehens keinerlei Abnutzungserscheinungen zeigen.

Von mir gibt es 8 von 10 Hellfire Punkten.

Tracklist:

1. Chapter I: War In Heaven
2. Chapter II: The Ballet Of Blood And Angels’ Tears
3. Chapter III: Once Invincible
4. Chapter IV: Drink Our Blood
5. Chapter V: When Darkness Comes
6. Chapter VI: Preys
7. Chapter VII: A Man On A Mission
8. Chapter VIII: Go East
9. Chapter IX: The Broken Past
10. Chapter X: Dice And Dancers
11. Chapter XI: Lost

Mehr Infos:

WEBSITE
FACEBOOK
INSTAGRAM
X
Video zu „Chapter IX: The Broken Past“

Speichere in deinen Favoriten diesen permalink.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.