Vision Of Choice – Mistress Of The Gods

(C) Vision Of Choice

Geschrieben von: Klaus Saalfeld
Band: Vision Of Choice
Album: Mistress Of The Gods
Genre: Power Metal
Plattenfirma: Independent
Veröffentlichung: 14.02.2020

Bei VISION OF CHOICE handelt es sich um ein deutsches Metal-Projekt des Multiinstrumentalisten/Komponisten Steve Brockmann, der vor einigen Jahren bereits mit seinem „AIRS – A Rock Opera“ Album auf sich aufmerksam machte. Das mir vorliegende Debütalbum von VISION OF CHOICE hört auf den Namen „Mistress Of The Gods“ und ist eine Sammlung von elf Stücken, die einen losen erzählerischen Rahmen bilden. Dabei wird der Hörer in eine Welt der alten Götter, Abenteuer und Heldentum versetzt. Der amerikanische Autor George Andrade, den Brockmann im Internet über ihre gemeinsame Leidenschaft für die Prog-Rocker „Spock’s Beard“ kennenlernte, entwickelte – wie schon auf „AIRS“ – das Konzept und schrieb sämtliche Texte für das Album. Als Sänger rekrutierte Brockmann Epilirium Frontmann Lukas Remus, den er vor zwei Jahren bei einem Auftritt mit dessen Band auf dem Grailfest sah und von seiner Stimme und Performance begeistert war.

Bewegten sich die früheren Werke Brockmanns im Instrumental / Rock (Oper) Bereich, so geht es auf „Mistress Of The Gods“ doch wesentlich deftiger zu Sache. „New Horizon“ startet zwar mit ruhigen Keyboard Klängen, legt dann aber nach etwa 40 Sekunden los wie die sprichwörtliche Feuerwehr und brennt ein wahres Power-Metal Feuerwerk ab. Der Refrain ist gespickt mit einem breit angelegten Chor, der sich sofort in den Gehörgängen festsetzt und mich ein wenig an Grave Digger erinnert. „Endlessly“ könnte vom Aufbau her glatt als musikalischer Zwilling des Openers durchgehen, der Chorus ist abermals mit viel Pathos versehen und hätte, von der Stimmlage mal abgesehen, auch von Bands wie Rhapsody (Of Fire) stammen können.

Das schleppende „Hold Your Head High“ verfügt zwar nicht über den Speed des Vorgängers, erweist sich aber als kraftvoller Groover, der erneut Affinitäten zu den Grabschauflern aufweist, auch wenn Lukas Remus‘ Timbre nicht so knarzig ausfällt wie das von Chris Boltendahl. Der Nackenbrecher „Come Tomorrow“ klingt wie eine Judas Priest Nummer neueren Datums und punktet zudem mit einigen exquisiten Gitarren Soli des mir bis dato völlig unbekannten Saitenhexers Ponch Satrio, der zudem einige weitere Tracks mit seinem Können veredelt hat. Als Herzstück des Albums könnte man den knapp achtminütigen Rausschmeißer „Touch The Sky“ bezeichnen, bei dem Steve Brockmann nochmals alle Register zieht: treibende Riffs, kraftvolle Harmonien, Breitwand Chorus, angesiedelt irgendwo im Bereich früher Helloween-Werke (nicht umsonst zählt „Keeper Of The Seven Keys Pt.1“ zu dessen Lieblings-Alben). In Sachen Soundmix hat Andy Horn (u.a. Sebastian Bach, Fight, Rob Rock, Tribe Of Gypsies) ganze Arbeit geleistet, das CD Cover stammt von Timo Wuerz, der u.a. bereits für ASP, Psychopunch, Sacred Heart und Acheron gearbeitet hat.

Mit „Mistress Of The Gods“ liefern VISION OF CHOICE ein gelungenes Stück Power Metal, das insbesondere Anhänger der erwähnten Referenz Bands ansprechen sollte. Trotz der im Raum stehenden Vergleiche besitzt die Scheibe gleichzeitig genügend Eigenständigkeit, um nicht als bloßes Abziehbild der Band XY zu wirken. Bleibt nur abzuwarten, ob VISION OF CHOICE vielleicht irgendwann einmal den Weg auf die Bühnen der Metal-Welt findet. Ich jedenfalls würde es begrüßen!

 

Von mir gibt es 8 von 10 Hellfire-Punkten

 

Trackliste:

  1. New Horizon
  2. Come Tomorrow
  3. Shine
  4. Into The Light
  5. Endlessly
  6. Hold Your Head High
  7. Mistress Of The Gods
  8. Givin‘ It Up
  9. Gates Of Evermore
  10. Hold On
  11. Touch The Sky

Line Up:

Lukas Remus: Lead and Background Vocals
Steve Brockmann: All Instruments

Special Guests: 
Ponch Satrio: Guitar Solo on # 1, 2, 5, 8,9
Marco Wriedt: Guitar Solo on # 10
Klas Holmgren: Additional Backing Vocals on # 2

 

Mehr Infos:

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Video zu „New Horizon“

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