Visualis – Rites Of The Eclipse

© Visualis

Geschrieben von: Klaus S.
Band: Visualis
Album: Rites Of The Eclipse
Genre: Heavy Metal
Plattenfirma: Independent
Veröffentlichung: 28.02.2025

Die nächste Rezension führt uns an das andere Ende der Welt nach Australien. Dort wurde 2018 die Formation VISUALIS gegründet, die während der Corona-Zeit 2021 eine erste 7-Track EP namens „Sunrise In Black“ veröffentlichte. Nicht ganz vier Jahre später steht mit „Rites Of The Eclipse“ ihr Longplayer-Debüt in den Startlöchern. Das Album selbst ist zwar kein Konzeptalbum, aber in einigen Songs geht es laut der Band immer wieder um die Herkunft und das Erbe des Einzelnen.

Den Stil der Band zu beschreiben bzw. zu kategorisieren fällt alles andere als leicht, denn dass was die Jungs from Down Under da hinzaubern vereint verschiedene Spielarten zu einem buntgemischten Song-Potpourri. Nach dem eindringlichen und – etwas überraschend – mit harschen Vocals aufwartenden Intro-Titeltrack legt die Band mit „Away“ los, einem weitestgehend etwas verschleppten Midtempo Track, der in den Strophen von einem Wechsel aus Klargesang und Growls lebt und mit einer sehr melodischen Hookline im etwas flotteren Refrain aufwartet. Von der Grundstruktur geht das folgende „War And Pain“ einen ähnlichen Weg, wobei dieser Song vor allem Instrumental betrachtet vielleicht noch etwas griffiger ausgefallen ist.

Der leichtfüßige Beginn von „Heritage“ sowie der Chorus haben fast schon Maiden-artige Züge oder zumindest eine NWOBHM Note, von daher unterscheidet sich diese Nummer gravierend von den beiden vorherigen Tracks. Das recht flotte „The Ones We Lost“ verfügt zwar ebenfalls nicht über die Ecken und Kanten des Album Beginns, dennoch schwingt bei diesem Song eine gehörige Portion Schwermut mit. „Dreamchaser“ ist mit knapp vier Minuten das kürzeste Stück des Albums, entsprechend rasant pflügt sich die Nummer in fast schon Power Metal Manier in die Gehörgänge und gehört dank seiner Melodielinie zu den packendstens Tracks der Scheibe.

„Faith To Hell“ agiert zunächst von einigen Keys untermalt noch etwas abwartend, wechselt dann in ein forsches Uptempo mit aggressiv wirkendem, kehligem Gesang, nur zwischendrin werden kurzzeitig zugänglichere Töne angeschlagen. „Coma“ ist ein getragener, beklemmender Song, der abermals vom vielseitigen Gesang von Frontmann TNT lebt und trotz – oder gerade wegen – des Kontrasts aus Düsternis und Melodic zu punkten weiß. „Human“ ist ein schleppend verlaufender Song mit einigen Elektro-Sprenkeln und gedoppeltem Gesang (Clean, Harsch), während „Metal Oath“ aufgrund seines Titels wenig überraschend ähnliche Pfade einschlägt wie zuvor „Dreamchaser“, wenngleich im Mittelteil auch mal ruhiger Töne angeschlagen werden.

Den Abschluss bildet „Sons Of The Sun“, ein siebeneinhalb minütiger Track, bei dem Kingcrown Sänger Jo Amore einen eindrucksvollen Gastbeitrag abliefert. Aufgrund seiner Laufzeit könnte man von einem epischen, verspielten Song ausgehen, doch zumindest für ersteres gilt dies nur partiell, da die Band von Anfang ordentlich Druck entfacht und eine Hookline auffährt, die fast schon hymnische Züge annimmt. Ein richtig gelungener Abschluss des Albums.

„Rites Of The Eclipse“ ist nicht gerade ein leicht verdauliches Album, denn dafür wirkt die Scheibe in sich etwas zu konträr. Wenn man aber einer gewissen Stil-Vielfalt offen gegenübersteht und dem Album ein wenig Zeit gibt, dann dürfte dem Hörvergnügen nichts im Wege stehen.

Von mir gibt es 7,5 von 10 Hellfire Punkten.

Tracklist:

  1. Rites Of The Eclipse
  2. Away
  3. War And Pain
  4. Heritage
  5. The Ones We Lost
  6. Dreamchaser
  7. Faith To Hell
  8. Coma
  9. Human
  10. Metal Oath
  11. Sons Of The Sun

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