Geschrieben von: Klaus S.
Band: Voodoo Circle
Album: Hail To The King
Genre: Hard Rock / Classic Rock
Plattenfirma: AFM Records
Veröffentlichung: 15.11.2024
Wenn ich gehässig wäre (was ich natürlich nicht bin) könnte ich sagen, dass nun, da Gitarrist Alex Beyrodt nicht mehr zum Lineup von Primal Fear gehört, er mehr Zeit hat sich auf sein Classic Rock Baby VOODOO CIRCLE zu konzentrieren. Und prompt bringen er und seine Mitstreiter David Readman, Alex Jansen und Markus Kullmann den Nachfolger für die 2021er Scheibe „Locked & Loaded“ an den Start.
„Hail To The King“, so der Titel des brandneuen Albums, versucht dann auch nicht, die offensichtlichen Einflüsse der Musiker zu verbergen, warum auch? Schließlich gibt es weitaus schlimmeres, als sich von Kult-Bands wie Whitesnake, Deep Purple, Led Zeppelin und Rainbow inspirieren zu lassen. Apropos Rainbow: Die beiden Stücke „All For One“ und „Billy’s Song“ wurden vom ehemaligen Rainbow Keyboarder Tony Carey komponiert und erstmalig vor dreißig Jahren als Bonus Tracks für die japanische Ausgabe des Sinner Albums „Respect“ veröffentlicht. Da sich nun die passende Gelegenheit bot, hat Beyrodt die Chance genutzt, die beiden Songs neu aufzunehmen.
So bewegen sich VOODOO CIRCLE auch auf Album Nummer sieben auf bewährtem Terrain, vom ersten Song „Lay Down Your Lovin'“ an fühlt man sich in die glorreiche Zeit der 70er/80er Jahre zurückversetzt, als die erwähnten Referenzen auf dem Zenit (?) ihres Schaffens waren. Beispielsweise erinnern Stücke wie der Opener, das energiegeladene „Let It Rock“ oder das mächtige „Castles Made Of Glass“ am ehesten an Whitesnake und schielen ganz ungeniert an deren Mitte der Achtziger veröffentlichen Scheiben.
Dann gibt es Songs wie „Billy’s Song“, „Strangers In The Night“ oder den Titeltrack, die man problemlos der Dio Ära von Rainbow zuordnen könnte. „Sweet Little Sister“ wiederum lässt mich an die Scorpions in ihrer Pre-„Love At First Sting“ Ära denken, während die Band auf „Black Country“ ganz unverhohlen mit Led Zeppelin’s „Kashmir“ kokettiert. Das schwer groovende und mit Deep Purple Vibe versehene „Stand Your Ground“ mit seinem vereinzelt platzierten Kinderchor sorgt zwar zunächst für leichtes Stirnrunzeln, mausert sich aber nach mehrmaligem Hören schnell zu meinem persönlichen Album-Favoriten.
Man kann natürlich geteilter Meinung sein, ob das Weglassen von ein/zwei der vielfach episch-getragenen Stücke zugunsten von kürzeren, knackigen Songs unter vier Minuten das Album vielleicht etwas abwechslungsreicher gestalten würden, hinsichtlich der Qualität der zwölf Tracks dürfte es jedoch ebenso keinerlei Zweifel geben wie an der herausragenden Leistung von David Readman, der sich hinter den Frontmännern der großen Vorbilder nicht zu verstecken braucht.
Wenn man so will, ist „Hail To The King“ ein einziges Tribut-Album, von daher werden Classic Rock Jünger diese Scheibe lieben.
Von mir gibt es 8 von 10 Hellfire Punkten.
Tracklist:
1. Lay Down Your Lovin‘ 3:42
2. Let It Rock 4:46
3. On The Edge 6:09
4. Sweet Little Sister 5:40
5. Castles Made Of Glass 5:37
6. Stand Your Ground 6:56
7. Black Country 7:11
8. Billy’s Song 5:57
9. Strangers In The Night 5:02
10. All For One 5:23
11. The Sound Of The Eagles 5:35
12. Hail To The King 5:27
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