Wacken 2018 – Tag 2… der heißeste Tag!

Geschrieben von Dirk Draewe und Marco Gräff

(W:O:A – Wacken) Wir starteten ganz gelassen in den zweiten Tag, da uns der erste Tag noch mega in den Knochen steckte. Bei einem gepflegten Morgen-Kaffee oder war es doch schon wieder Bier, besprach ich mich im Presse-Bereich kurz mit meinen Kollegen, bevor wir uns wieder in den normalen Wacken-Wahnsinnn begaben.

Dark Tranquility live @ Wacken 2018Los ging es mit DARK TRANQUILLITY, die ich noch nie gehört hatte und die mich einfach interessierten. Auch wenn ich nicht unbedingt der Fan von Melodic-Death-Metal bin, konnten mich die Schweden mit ihrer extremen Spielfreude vom ersten Song an mitreißen. Obwohl deren Auftritt noch früh am Nachmittag war, waren die Reihen vor der Bühne schon gut gefüllt und die Fans feierten die Band mehr als ausgiebig… was für ein Tagesstart. Bei einem kühlen Nachmittagsbier genoss ich den tollen Auftritt, um danach wieder stilistisch komplett was anderes zu hören. Ich hatte zwar am morgen erst noch kurz mit Amorphis geliebäugelt, die zeitgleich auf der Faster-Stage spielten. Aber da ich sie wenige Wochen zuvor auf dem RockFels gesehen hatte, war die Entscheidung für Dark Tranquillity definitiv die richtige.

Epica live @ Wacken 2018Wacken wäre nicht Wacken, wenn es keine Gegensätze gäbe und so begab ich mich danach zu EPICA, die mich mit ihrem erfrischenden Symphonic Metal sofort fesselten. Ich muss zu meiner Schande geschehen, dass mir die CD’s der holländisch-belgischen Band nicht zu 100% gefallen, aber live hatten mich Epica sofort im Griff. Das lag nicht nur an Frontfrau Simone Simons, sondern einfach auch an der Spielfreude, die Epica auf die Fans transportierten und dem gekonnte Mix aus Growls und theatraler Stimme.

Unzucht live @ Wacken 2018Danach ging es zu alten Bekannten rüber ins Wackinger Village, denn die UNZUCHT rief. Wer die Hannoveraner Jungs kennt, weiß das sie auf der Bühne nur so vor Spielfreude strotzen und dem war auch so. Hatte ich sie bisher nur auf kleinen Bühnen und Clubs erlebt, überzeugten sie mich, als auch die Fans in Wacken. Anfänglich hatte ich noch meine Sorgen, da die Wackinger Stage vor dem Auftritt noch lange etwas verwaist war. Aber unmittelbar vor der Show, gab es plötzlich kein Durchkommen mehr. Auch wenn es keine allzu große Bühne war, aber wer Den Schulz kennt, weiß, dass ihn das nicht interessiert und in allerherrlichster Rampen-Sau-Manier scheute er auch hier keinen Fan-Kontakt.

Leave's Eyes live @ Wacken 2018Weil es so schön war, blieb ich dann nach einer der vielen Trinkpausen auch gleich im Wackinger Village um LEAVES‘ EYES zu sehen. Ich hatte diese sympathische Band um Frontfrau Elina Siirala und Growler Alexander Krull 2016 auf dem RockFels kennen gelernt und war seit dem der Musik einfach verfallen. Dabei sind die Songs, welche oftmals vom wilden Wikingerleben erzählen, so dermaßen mitreißend, dass man als Zuhörer und Zuschauer einfach nicht ruhig stehen blieben kann. Allein der schon fast als Hymne zu bezeichnende Song „Swords In Rock“ wurde von Alex hüpfend auf der Bühne als Handyvideo für die Ewigkeit festgehalten… Danke dafür!!!

Doro live @ Wacken 2018Im Anschluss musste ich mich sputen, denn nach einer relativ kurzen Verschnaufpause ging es auf der Harder Stage gleich mit DORO weiter. Ich hab die Düsseldorfer Metal-Queen ja schon etliche Male live erlebt und egal ob noch zu Warlock-Zeiten oder als Doro, ihre Energie und Power fasziniert mich immer wieder aufs Neue. Aber nicht nur damit überraschte der blonde Wirbelwind, nein sie hatte auch auch extra für Wacken Gastmusiker geladen. Zusammen mit den beiden Sweet-Gitarristen Andy Scott und Peter Lincoln zelebrierte sie deren Partykracher und Alltime-Klassiker „Ballroom Blitz“ und holte sich stimmliche Unterstützung von Amon Amarth Shouter Johan Hegg beim Song „A Dream That Cannot Be“ und „If I Can’t Have You – No One Will“.

Nightwish live @ Wacken 2018Highlight des zweiten Tags war für mich schließlich NIGHTWISH, wobei ich sagen muss, dass mir die Finnen mit der neuen Sängerin Floor Jansen um einiges besser gefallen. Sicherlich wird der ein oder andere nun die Stirn runzeln und ich möchte mich auch gar nicht an den Geschichten und Gerüchten rund um Tarja Turunnen oder Anette Olzon beteiligen. Beide haben eine hervorragenden Job in der Band getan, aber gesanglich macht Floor die Band nun erst richtig rund. Neben einer tollen Setlist aus Krachern wie „Wish I Had An Angel“, “Amaranth“ oder „Nemo“ und einer stimmgewaltigen Frontfrau, war die Show auch ein echter Hingucker.

03082018_RunningWild_Wacken (33)Während ich danach wieder eine kurze Pause einlegte, war Marco auf der Harder Stage bei RUNNING WILD mit der Kamera im Anschlag. Es ist schon dunkel, als die ersten Töne zu Deutschlands Metal Piraten Nr. 1 ertönen. Allein die Intros ließen schon großartiges erwarten. Und die ersten beiden Klassiker aus dem Repertoire von RUNNING WILD waren schon zum Niederknien. „Fistfull of dynamite“ und „Bad to the bone“ ließen jeden Running Wild Fan vor Freude strahlen. Leider mischten sich auch nicht ganz so großartige Stücke in die Setlist. Zwar beschränkte man sich auf die starken Alben der Achtziger, Neunziger und auch dem neuen Album, doch die jeweils besten Stücke blieben aus. Dafür durfte Drummer Michael Wolpers ein fast zehnminütiges Solo zum besten geben. Wieso auch immer. Ein Konzert, welches gemischte Gefühle hinterließ und den Eindruck, dass Rock n Rolf Kasparek langsam müde wird. Immerhin wurde ein neuer Song vorgestellt, der auf ein baldiges neues Album hoffen lässt. Hoffen auf besseres als der eine neue Song.

Lee Aaron live @ Wacken 2018Der Abschluss des vorletzten Tages war für mich die Kanadierin LEE AARON, die ich schon kannte, als ich noch langes Haupthaar hatte und damit auch noch headbangen konnte. Ähnlich wie Doro, faszinierte es mich, was für eine mitreißende Power sie auf der Bühne zeigt und das obwohl sie auch schon einige Jahre auf dem Buckel hat… aber bei Frauen redet man auch nicht über’s Alter, also lassen wir das. Für mich definiv ein gelunger Abschluss und ich war froh, als ich endlich meine Kameras beiseite legen und die Füße hochlegen konnte.

Fazit des zweiten Tages: Für mich sehr Female-Fronted-lastig, aber sehr geil und unbarmherzig heiß… mehr noch als am ersten Tag. Morgen gibt es dann hier unser Review vom letzten Tag in Wacken 2018.

Hier geht’s zu den Fotogalerien – © Photos by Dirk Draewe (InternetFacebookInstagram) und Marco G. (Facebook):

DARK TRANQUILLITY
EPICA
UNZUCHT
LEAVES‘ EYES
DORO
NIGHTWISH
RUNNING WILD
LEE AARON

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