Geschrieben von Helgvar Sven Mánfreðson
Band: Waldgeflüster
Album: Stimmen im Wind (2020)
Genre: Black Metal
Plattenfirma: Nordvis
Veröffentlichung: 10. Januar 2020
Untätigkeit kann man den Herren aus Bavaria nicht vorwerfen. Erschien erst im April 2019 das fünfte Studioalbum „Mondscheinsonaten“ und ist noch kaum verklungen, erscheint nun im dunklen Monat Januar des neuen Jahres 2020 ihr „sechster“ Streich namens „Stimmen im Wind“. Aber halt! Dieses sind keine neuen Titel, sondern die 2020er Neuauflage des gleichnamigen Demos aus dem Jahre 2006, daher auch die Jahreszahl auf dem Cover.
Wahrlich, der Sound ist jetzt dem entsprechenden Jahr angepasst worden und dieser klingt verdammt gut. Der Opener „Morgendämmerung“ beginnt akustisch still, um dann zu explodieren. Im gesamten ist der Song gemischt mit ruhigen düsteren und wahnsinnig schnellen Passagen. Mein Highlight ist dieses kurz vor dem Ende. Der Song gibt jede Menge Momente und Stimmungen wieder. Klasse!
Der längste Song mit etwas über elf Minuten – „Waldgeflüster“ – schleppt sich im ganzen gediegen immer im vorhandenen Wechselspiel der Geschwindigkeiten kreativ durch die schwarzen Schluchten, kann die entsprechende Atmosphäre aufbauen, rüberbringen, vermitteln und kommt teilweise mit cleanem Gesang aus dem dunklen Tal. Das Tremolo Picking gefällt mir ausnahmslos gut, die zwei Gitarreros geben dem ganzen neben der stimmlichen Hauptpräsenz von Winterherz und den wilden Drums die entsprechend schwarze Würze. Natürlich habe ich nicht Bassist Arvagr vergessen, aber dieser ist ja schwer heraushörbar gegenüber seinen Mitstreitern. Egal, das Quintett bildet die Einheit!
Bei „Vintersjäl“ (Winterseele) spürt man die Selbige und auch hier muss ich sagen bzw. schreiben. Egal ob mit fünf Minuten Spielzeit oder eben länger, Kreativität steht bei den Münchenern ganz oben auf der Liste, topp! „Wotan sang“ – okay diesen (Wotan) kenne ich nur aus Richard Wagners Oper „Ring der Nibelungen“, denn es war seine eigene langobardische Variante des germanischen Gottes Wodan. Aber gut, genug „Klugscheisseralarm“ – smile. Auch dieser hier zweitlängste Song mit 9:32 Minuten Laufzeit zieht mich richtig stimmig und geheimnisvoll in seinen Bann.
„Wenn die Bäume…“ – Willkommen in meinen Winterwäldern – gibt dieses beindruckend in einer schwarzen Pracht und Vielfalt wieder und über Headset fange ich jeden dieser in Töne gefassten Momente ein. Nach dem Morgen folgt irgendwann der Abend und so beschließt „Abenddämmerung“ genauso wie seine kleine Schwester zu Beginn diese Reise malerisch gitarrenlastig akustisch und geruhsam.
Fazit: ein Waldgeflüster, wie ich es mir schwärzer und schöner nicht wünschen konnte!
Von mir gibt es 10 von 10 Hellfire-Punkten.
Trackliste:
- Morgendämmerung
- Waldgeflüster
- Vintersjäl
- Wotan sang
- Wenn die Bäume…
- Abenddämmerung
weitere Infos:
https://www.facebook.com/BlackMetalWaldgefluester/