Geschrieben von: Stefan Lorenzen
Band: Wallop
Album: Hell on Wheels
Genre: Heavy Metal
Plattenfirma: MDD Records
Veröffentlichung: 11.07.2024
Endlich ist es soweit! Nach einer gefühlten Ewigkeit warten die Jungs um Ex-Grave Digger Drummer Stefan Arnold, Sänger Mikk Wega, Bassist Stefan Fleischer und Gitarrist Andreas Lorz mit ihrem neuen Longplayer seit ihrer Reunion in 2018 auf. Bei ihrem 2020 veröffentlichten „Alps on Fire“ handelte es sich um die Neueinspielung ihres Debüts „Metallic Alps“ mit anderen bereits gespielten Songs. Nach einer intensiven Suche begab man sich jetzt in die Hände von MDD Records und so erblickt endlich „Hell On Wheels“ das Licht der Welt.
Wer die Jungs auf der einen oder anderen Show auf diversen Festivals schon gesehen hat, dem wird der eine oder andere Song bekannt vorkommen. Doch wie beginnt man ein Album das auf dem Cover eine stampfende Dampflock mit den Bergen im Hintergrund zeigt? „BATTLECRY“ eröffnet das Album mit einem Riff, bei dem man denken würde man sitzt in dem Zug der auf dem Cover zu sehen ist und rauscht durch die Landschaft.
Sofort gibt es feinsten Old School Heavy Metal um die Ohren und man merkt deutlich das die Gitarre druckvoller als noch beim Vorgänger „Alps On Fire“ durch die Boxen schießt und auch die Rhythmus Fraktion harmoniert prächtig. Auch Sänger Mikk Wega ist wieder voll da. Natürlich darf auch ein Solo nicht fehlen.
Danach folgt direkt die erste Nummer, die Live ein absoluter Kracher ist. Was einige auch schon zu Ohren bekommen haben. „WORLD ON FIRE“ lässt so manche Matte fliegen und lässt einen bei „FIRE!!!“ gleich voll mit einstimmen. Hierbei zeigt Mikk die volle Bandbreite seines Stimmorgans und auch der Chor lässt einem so manche Faust gen Himmel recken. Ein absolutes Brett.
„HELLFIRE“ ist in Teilen schon in vorab veröffentlichten Videos zu hören gewesen und ist eine solide Heavy Metal Nummer mit raffinierten Tempi Wechsel. Darauf folgt ein weiter Live Hit. Mit „AMERICAN 4-4-0“ wird eine aus dem 19. Jahrhundert stammende Lok musikalisch dargestellt und lässt wieder so manche Faust gen Himmel recken und mit „Hey, Hey, Hey…“ einstimmen. Auch der Bass ist hier deutlich zu vernehmen und die Gitarre erzeugt zum Ende hin ein Geräusch als wenn eine Bombe fallen würde.
Ohne Pause geht es weiter mit der kürzesten und schnellsten Nummer des Albums. „STAND UP“ rast nur so durch die Boxen. Der absolute Stampfer und ein Highlight ist der Albumtrack „HELL ON WHEELS“, der einen sofort mit dem Zusammenspiel zwischen Stefans Schlagzeug und Andis Gitarre einfängt. Ein weiterer Hammer Track.
Jetzt braucht man auch mal eine kleine Verschnaufpause. Mit einem balladenhaften Anfang beginnt „STRIKE DOWN“ der mit kleinen raffinierten Gimmicks, in Form eines klanglich dargestellten „Sternenregens“ beginnt. Wenn man sich gerade etwas gemütlich im Sessel fallen lässt, kommt kurz danach sofort die harte Kante und der Song startet richtig durch und zeigt wo der Frosch die Locken hat.
Endlich darf auch mal der Bass einen Song richtig einleiten. Dieser ist bei „DARKNESS COMES RISING“ der Taktgeber und hier wird sogar ein wenig mit Effekten beim Gesang experimentiert, was dem Song einen ganz neuen Touch verleiht.
Das folgende „BLINDED EYES“ erinnert einen stark an Judas Priest und lässt einen während des Refrains kräftig mit dem Fuß wippen. Mit dem abschließenden „ONE TRACK MIND“ gibt es noch mal ordentlich Tempo und lässt die Matte gepflegt durch den Raum fliegen. Hier hört man einen gewissen Einfluss von Raven.
Abschließend ist es ein sehr abwechslungsreiches Album das alle Facetten der Band zeigt. Es ist der logische nächste Schritt in der Weiterentwicklung des Sounds. Vorweg sei erwähnt, dass es keine hochpolierte Angelegenheit ist, sondern roh und geerdet. Wenn man einen kleinen Kritikpunkt ansetzen möchte, fällt einem manchmal die unterschiedliche Lautstärke eines Instruments innerhalb eines Songs auf. Ob gewollt oder nicht, das sei den Künstlern überlassen, die dort ihre eigenen Visionen haben.
Meine persönlichen Lieblingstracks sind „WORLD ON FIRE“, „AMERICAN 4-4-0“ und „HELL ON WHEELS“. Von mir gibt es 9,5 von 10 Hellfire-Punkten.
Tracklist:
01 Battlecry
02 World on Fire
03 Hellfire
04 American 4-4-0
05 Stand Up
06 Hell on Wheels
07 Strike Down
08 Darkness comes rising
09 Blinded eyes
10 One Track Mind
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