Warlung – The Poison Touch

© Warlung

Geschrieben von Mathias Keiber

Band: Warlung
Album: The Poison Touch
Genre: Stoner Rock / Hard Rock
Plattenfirma: Heavy Psych Sounds
Veröffentlichung: 14.02.2025

Warlung gehören ohne Zweifel zu den musikalischsten Stoner-Rock-Bands da draußen: Das Quartett aus Texas bastelt nicht, wie viele, um ein Riff herum einen Song. Es schreibt echte, dramaturgisch dichte Songs wie aus einem Guss. Es hat keinen Vokalisten, der mit angerauter Stimme ein bisschen croont, oder sich hauchend hinter psychedelischen Effekten versteckt. Nein, mit George Baba steht ein echtes Goldkehlchen am Mikro, das mit einer Leichtigkeit Gesangslinien schmettert, die sofort den Weg ins Ohr finden – und nie wieder raus. Mit „The Poison Touch“ liefern Warlung ihr bisher bestes Album ab – was besonders bemerkenswert ist, denn auch die beiden Vorgänger waren schon verdammt gut. Aber Album Nummer fünf, das muss man so sagen, ist eines, bei dem sich die Sterne sprichwörtlich aufreihen.

Es läuft wie am Schnürchen: Der Opener „Digital Smoke“ ist ein solcher Hit, dass man meint, darauf müsse eigentlich eine kleine Ernüchterung folgen. Doch weit gefehlt: Mit „White Light Seeker“ folgt einfach der nächste Hit. Danach kommt ein „Mourning Devils“  stimmungsvolles Interlude. Ja, Interludes laden irgendwann mal zum Skippen ein. Ich bin allerdings noch nicht so weit. Und da ich das Album laut meiner App schon zwölf Mal gehört habe, mag ich ein etwaiges Skippen auch für künftige Durchgänge ausschließen. Letztendlich handelt es sich um eine grandiose Hinführung zum epischen „Spell Speaker“, dem mit knapp neun Minuten nicht nur längsten, sondern auch spannendsten Stück des Albums. Man fragt sich: Was soll in der zweiten Hälfte noch folgen? Die Antwort lautet: einiges!

Tatsächlich folgen einfach nochmal vier Hits. Speziell das so simple wie effektive „Rat Bastard“ dürfte vielen einen Muskelkater im Nacken bereiten. Das nachdenkliche „The Sleeping Prophet“ sowie der mit fantastischen Soli garantierte Rausschmeißer „29th Scroll, 6th Verse“ sind aber genauso gut. Hier überzeugt wirklich jeder Song auf seine Weise – und alle miteinander als Album. Kurzum: Ich würde mich nicht wundern, wenn „The Poison Touch“ zum Jahresende in meiner 2025er Top 10 stünde.

9 von 10 Hellfire-Punkten.

 

Tracks:
01 Digital Smoke
02 White Light Seeker
03 Mourning Devils
04 Spell Speaker
05 Holy Guide
06 Rat Bastard
07 The Sleeping Prophet
08 29th Scroll, 6th Verse 04:36

 

Weitere Infos:
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