We Blame The Empire – Aero

© We Blame The Empire

Geschrieben von Katja Maeting
Band: We Blame The Empire
Album: Aero
Genre: Metalcore
Plattenfirma: Animalsmoshharder Records
Veröffentlichung: 18. April 2020 / digital: 13. April 2020

Geduld ist eine Tugend – aber wer will schon perfekt sein? 😉 Also habe ich etwas ungeduldig gewartet, dass die Jungs von We Blame The Empire endlich ihr zweites Album „Aero“ in die Veröffentlichungsgänge bringen. Wenigstens gab es zwischendurch einige Appetithäppchen aus Österreich in Form der Singles „Silhouette“ und „Silent Throne“, aber da diese eigentlich nicht fürs Album vorgesehen waren, hieß es weiter warten, was denn „Aero“ nun bieten würde.

Schließlich hatte die Band bereits mit ihrem 2017 veröffentlichten Debütalbum „These Waves Won’t Take Me“ einen klassischen Metalcore-Sound mit hohem Wiedererkennungswert geboten. Da sich in der ganzen Zeit an der Besetzung nichts geändert hatte, stellte sich die Frage, ob die Jungs es schaffen würden, sich treu zu bleiben, ohne sich selber zu kopieren. 

Mit der ersten Single „Updraft“ bewiesen sie dann auf jeden Fall, dass sie immer noch Nummern mit ordentlich Power schreiben können, denn der Track ballert gut durch und verzichtet vollständig auf Clean Vocals, welche häufig (zu Recht) ein Bestandteil von WBTE-Songs sind. Die melodischen Anteile des Tracks geben dem Song dafür genug Eingängigkeit, um das Gesamte nicht zu stumpf werden zu lassen. Mit der nächsten Single „Revelations“ kehrten dann auch die Clean Parts zurück und bildeten einen stimmigen Kontrast zu den kompakten Härte-Passagen und es war klar: We Blame The Empire können’s noch.

Mit „Decisions“ stellen sie noch einmal heraus, dass sie auch durchgehend melodisch können. Die prägnante Lead-Melodie der Gitarre und ausgedehnte Clean Passagen werden von einer dezenten, aber stabilen Rhythmus-Fraktion und den Shouts gestützt. „Impact“ zieht hingegen Tempo und Härtefaktor ordentlich an und bietet eine dynamische Wellenbewegung aus harten Strophen mit aggressiven Shouts und getragen-melodischem Chorus. Sehr schön ist hier das kontrastreiche Zusammenspiel aus Double Bass und Gitarren herausgestellt. Die aktuelle Single „Distress Call“ ist eine sehr fließend arrangierte Nummer, kompakt und melodisch zugleich, die mit Intensität statt Tempo überzeugt.

„Showdown“ reiht sich da anfangs stilistisch ein, bringt allerdings mehr Härte und mehr Breakdown-Aspekte in den Sound ein und drückt so deutlich heftiger aus den Boxen. Bei „Stay With Me“ überraschen die Jungs dann als Kontrastprogramm mit einer Klavier unterlegten Metalcore-Ballade in der Clean Gesang dominiert und die Shouts nur als unterstreichende Facette eingesetzt werden, um die Emotionen noch mehr herauszustellen. Das nachfolgende „Innervision“ vertreibt mit seiner klassischen Struktur dann aber schnell jegliche Gefühlsduselei und bringt Tempo und Druck zurück und verzichtet selbst im Klargesang auf Weichzeichner, wird aber insbesondere in den Momente des Zusammenspiels von Shouts und Cleans verdammt catchy.

Mit „Pathways“ gibt es zum Ende nochmal eine Nummer mit ordentlich Baller-Faktor. Rhythmusfraktion und Gitarren ziehen am gleichen Härtestrang und auch die Melodien im Chorus verzichtet deutlich auf malerische Elemente. Das mittig platzierte Sample leitet dann einen Paradigmenwechsel ein, der Song wird melodisch und lockert immer weiter auf bis er in langsam ausklingt. Auf diese zweite Hälfte hätte ich ehrlich gesagt gerne zugunsten einer durchgehend brachialen Nummer verzichtet, denn WBTE machen auch Bock, wenn sie durchgehend ballern. Abschließendes Highlight des Albums ist die Akustik-Version von „Silent Throne“, ein Song der Gitarrist Moritz besonders am Herzen liegt, wie er uns im Interview verriet.

„Aero“ bildet als abwechslungsreich verflochtenes musikalisches Bild die Trademarks der Band ab, stellt einzelne Facetten geschickt heraus, bietet Anknüpfungspunkte an das Debüt und entwickelt auch neue Aspekte, ohne zu versuchen, etwas anderes zu sein als We Blame The Empire in Reinform. Sich treu und gleichzeitig interessant zu bleiben, dies scheint eines der vielen Talente der Österreicher zu sein.

Von mir gibt es 9 von 10 Hellfire-Punkten

Trackliste:
01. Updraft
02. Revelations
03. Decisions
04. Impact
05. Distress Call
06. Showdown
07. Stay with Me
08. Innervision
09. Pathways
10. Silent Throne (Acoustic)

Line-up:
Vocals – Sebastian „Borsti“ Penninger
Guitar – Moritz „Moli“ Osterer
Bass – Dominik Bucar
Drums – Lukas „Prilli“ Prielinger

Weitere Infos:
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