Geschrieben von Helgvar Mánfreðson
Band: Wednesday 13
Album: Condolences
Plattenfirma: Nuclear Blast
Veröffentlichung: 2. Juni 2017
Als fieser, glamouröser Ghoul kroch Wednesday 13 in den frühen Neunzigern aus den Schatten von Charlotte, North Carolina hervor und seitdem entwickelte sich der Frontmann zu einem der weltweit größten Lieferanten für Horror–Wahnsinn. Mit seiner lebendigen und makabren Fantasie trieb er unzählige Fans der Riffgewitter dazu, ihm bedingungslos in die Dunkelheit zu folgen, und in der Rolle des Rock’n’Roll Grabräubers und Halloweenliebhabers etablierte er sich bald als einer der produktivsten Köpfe der Szene – unermüdlich tourte er durch die Welt und begrub sie in zahlreichen blutigen Alben und EPs.
„Meine Idole wie Kiss, Alice Cooper und Twisted Sister setzten die Messlatte verdammt hoch für mich damals“, erinnert der Frontmann sich. „Ich wollte immer etwas im Stil dieser Bands machen. Sie waren mein Ursprung, meine Helden zu denen ich als Kind aufsah, und meine Musik sollte mal so unverschämt und durchgeknallt werden wie ihre. Ich wollte immer, dass mein Poster eines Tages an der Wand eines Teenagerzimmers hängt, die Eltern reinkommen und nur kreischen: ‚Oh mein Gott, was ist DAS denn?‘ Und diesem einfachen Rezept folge ich seit jeher. Was ich mache, endet unwillkürlich in einer abgedrehten Mischung aus GI Joe und Dracula.“
Wahrlich nicht die schlechtesten Idole, die sich Sänger Wednesday 13 (ehemaliger Sänger der Murderdolls – Auflösung im Jahre 2013)ausgesucht hatte. Wenn man sich die Videos der Jungs anschaut könnte man meinen, die Enkel von Alice Cooper sind zu bewundern. Die visuelle Professionalität, das Auge guckt ja bekanntlich mit, ist schon sehr beeindruckend. Dies ist mir besonders bei „What The Night Brings“ aufgefallen. Topp!
Leidenschaftliche, dunkle und inspirierende dreizehn Titel mit dem musikalisch düsteren Charme einer Simbiose zwischen Frankenstein und Dracula umhüllen meine Ohren. Der Opener (nach dem Intro) „What The Night Brings“ kommt schwer und geheimnisvoll, mit einem Hauch theatralischer Stimmung daher. Die Party geht weiter mit „Cadaverous“, einem straighten Song, der garantiert live einen dazu verleiten wird, die Hände klatschend in die Höhe zu bewegen. Die nächsten Drei „Blood Sick“, „God Riddance“ und „You Breathe, I Kill“ sind einfach drei rockend düstere Songs, die dich förmlich zum träumen verführen, zum rocken einladen, wobei „You Breath, I Kill“ noch drei schwarze Kreuze mehr heraussticht und daher auch einer meiner Lieblingstitel auf dem Album ist.
„Omen Amen“, „Cruel To You“, „Eulogy XIII“ (ein kurzer „Track“ mit einer Länge von 1:36 min. – fast wie ein Intro – düstere Untermalung – Ein Flug durch den dunklen Raum), „Prey For Me“ und „Lonesome Road To Hell“ setzen den einzigartig – treibend Stil, die wunderbare Reise durch die Dunkelheit nahtlos fort. „Condolences“ ist einer meiner weiteren Favoriten. Episch mit voller Wucht, aber auch sehr verträumt kommt er daher. Eine fantastische Doom Ballade. Mit „Death Infinity“ wurde das perfekte Ende zum Abschluss gefunden.
Fazit: ein tödlich starkes Album, wie es nicht besser sein kann. Furioser, von klarer Düsterheit geschwängerter Sound, die Gitarrenarbeit – die Solis – die Vocals perfekt umgesetzt, die Titel mit höchster Kreativität versehen. Halloween im Sommer!
Trackliste:
01. Last Rites (Intro)
02. What The Night Brings
03. Cadaverous
04. Blood Sick
05. Good Riddance
06. You Breathe, I Kill
07. Omen Amen
08. Cruel To You
09. Eulogy XIII
10. Prey For Me
11. Lonesome Road To Hell
12. Condolences
13. Death Infinity
Besetzung:
Wednesday 13
Roman Surman
Jack Tankersley
Troy Doebbler
Kyle Castronovo
weitere Infos:
https://www.musicglue.com/wednesday13/
https://www.facebook.com/officialwednesday13/