Weeping Silence – Isles of Lore

© Weeping Silence

 

Geschrieben von: Bernd Kröninger   
Band: Weeping Silence 
Album: Isles of Lore 
Genre: Gothic/Doom Metal
Plattenfirma: ViciSolum Productions 
Veröffentlichung: 24.11.2023

 

Koffer gepackt und ab in den Süden ans Mittelmeer auf die Insel Malta. Von dort kommt heute unser musikalischer Tipp. Seit die Band 1995 gegründet wurde, veröffentlichten sie erst 2008 ihr Debutalbum „End of an Era“. Mit „Isles of Lore“ bringen sie aktuell ihr fünftes Album auf den Markt. 

Man könnte durch den Bandnamen glauben es wird ruhig in den schwarzen Rillen abgehen. Die „Weeping Silence“ (weinerliches Schweigen) sind alles andere als schweigend oder ruhig. Schon die ersten Sekunden verraten uns, dass hier die Dampfwalze anrückt. Der Opener „The Watcher on the Walls“ kracht immens hart ins Gehör. Immer wieder durch melodische Sequenzen unterbrochen, werden wir in unterschiedliche Stimmungen des Songs geführt.

Die Finger lassen sie in „Serpentine“ enormst über die Saiten ihrer Instrumente gleiten. Geben uns einen dunklen, dumpfen Gesang mit einer Double Bass nebst einem unaufdringlichen Keyboardsound. Der Track heißt nicht umsonst „Serpentine“. Wie eine Schlange windet sich der Song in unser Mittelohr.

„The Collector“ gibt seinem Namen ebenfalls alle Ehre. Hier sammeln sie mit verständlicher Voice und granatenmäßigen Einschlägen der Drum, abwechselnd schleppenden Rhythmen und einem Solo reichlich Punkte.

Es folgt ein „longrun“ mit „The Beast and the Harrow“. Schon ein Gegensatz im Titel, das Biest und die Egge. Entsprechend aggressiv und fordernd die instrumentelle Offerte. Gepaart mit mystischer, drohender Voice ein Masterpiece. In 10 Minuten werden wir in Wechselbäder der Gefühle gestürzt. Wurden uns metallische Klänge mit Dampfwalzeneffekt knapp 5 Minuten um die Ohren gejagt, so folgen psychedelische Töne mit schaudernden Geräuschen. Die Drum eröffnet sozusagen den melancholischen Part des Songs. Erstaunlich die sanfte Voice von Dario Pace Taliana. Dafür reagiert das Gitarrensolo – zu gleichen Schlägen der Drum – schon streitsüchtig. 

Fast sphärisch für einen galaktischen Science-Fiction geschriebenes „Interlude“ lässt uns kurz verschnaufen. „Engulfer“ setzt da wieder ein, wo uns „The Collector“ hingeführt hat. Dampfend harte Töne und dark Voice verschlingen uns. Melodisch rhythmisch entführen sie uns in eine Zeit in der sich Riesen bewegten. Dazu gehört natürlich auch wieder die rezitative Gesangsleistung. 

„A Silent Curse“ fasziniert mit einem ebenso geilen Gitarrensound wie der rammenden Double Bass. Zum Schluss legen sie uns den 16 minütigen „longrun“ „The Legend of Matteo Falzon“ in die Rille. Mit dramatischen und auch leiseren Klängen lässt man uns 16 minutenlang an der Legende teilhaben.

Fazit: Mit einer düsteren, epischen musikalischen Leistung sorgen „Weeping Silence“ für Kurzweil. Das lange Warten seit 2015 „Opus IV Oblivion“ hat sich gelohnt. Mein Anspieltipp sehe ich in „The Beast and the Harrow“. Klangwelten, die ins Ohr gehen und mit 8 von 10 Hellfire Punkten belohnt wird.  

 

Tracklist

01 The Watcher on the Walls
02 Serpentine
03 The Collector
04 The Beast and the Harrow
05 Interlude
06 Engulfer
07 Where Giants Roamed
08 A Silent Curse
09 The Legend of Matteo Falzon

 

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