Welcome to the Zombie Show – Rob Zombie liefert „extralanges Set“ auf einziger Deutschland-Show

Rob Zombie Live @ Schlachthof Wiesbaden // 17-06-2019 © by Marco G

 

Geschrieben von Oliver Heberling // Fotos by gräffix by Marco G.

 

Schlachthof Wiesbaden // 17.06.2019. Als Warm-Up für die Twins of Evil: Hell Never Dies Tour mit Marilyn Manson stattete ROB ZOMBIE dem Schlachthof Wiesbaden einen Besuch für eine einzige Deutschland-Clubshow ab. Der Vorverkauf lief aufgrund stolzer Ticketpreise von 55 Euro eher zäh, dennoch fand sich nach und nach noch ausreichend Publikum, um die Halle gut zu füllen. ROB ZOMBIE scheint eine treue Fanbase zu haben. Das zeigte sich auch in der guten Stimmung, besonders zu Beginn des Konzerts.

Ohne Vorband enterten ROB ZOMBIE und seine Mannen mit viertelstündigem Verzug um 20.15 Uhr die Bühne. Riesige Videoleinwände und eine abwechslungsreiche Lichtshow (die bis zu einem gewissen Grad die Ticketpreise rechtfertigen) begleiteten den Maskenball, der für das, was man über frühere Shows liest wohl verhältnismäßig gering ausfiel (ich kann darüber nicht urteilen, da es mein erstes ROB ZOMBIE-Konzert war), meines Erachtens aber durchaus beeindruckend war. Besonders für die eröffnenden „American Witch“, „Meet the Creeper“ und „Superbeast“ wurde an Elan und Effekten nicht gegeizt. Pünktlich zur Verabschiedung der Fotografen aus dem Graben flachte dann aber die Reizüberflutung aus Schauwerten stetig ab. Auch die Energie der Band wurde zunehmend weniger und gegen einen runtergespielten Stiefel eingetauscht. Der Stimmung tat das erstmal keinen Abbruch. Besonders das ausgiebig angeteaste „Living Dead Girl“ und der White Zombie-Song „More Human than Human“ wurden von feierwütigen Chören und Jubel begleitet. Für einen Montagabend eine sehr ausgelassene Stimmung. Dennoch stimmte auch die Ankündigung des Multitalents „We decided to play an extra-long set tonight“ nicht zu unrecht skeptisch. Gut, für eine ROB ZOMBIE-Show sind, wie für diverse US-amerikanische Künstler, 90 Minuten Konzert schon ein überlanger Auftritt. Doch nicht nur im Kontext dessen, dass 1 1/2h eigentlich Konzertstandard sind, sondern auch im Zusammenhang mit dem in der Zeit dargebotenen, wirkt die explizite Ankündigung dessen als Special fast schon zynisch. 

 

Einige ROB ZOMBIE-Songs wie „Pussy Liquor“ und der Klassiker „Dragula“ und „Thunder Kiss ´65“ von White Zombie wurden noch geboten. Auch die zum Standardrepertoire gehörenden The Beatles und Ramones-Cover „Helter Skelter“ und „Blitzkrieg Bop“ waren dabei. Was die Special-Show künstlich auf ihre Länge brachte waren dann allerdings noch ein zähes, wenig außergewöhnliches Gitarrensolo und das dem Zynismus die Krone aufsetzende Zeigen eines Trailers für den neuen ROB ZOMBIE-Film „3 From Hell“. Dazu gesellten sich diverse Unterbrechungen zwischen den einzelnen Liedern. 

Insgesamt können unser Fotograf Marco und ich uns nicht erinnern, den Schlachthof Wiesbaden jemals im Hellen schon wieder verlassen zu haben. Nicht weil wir früher gegangen wären, sondern einfach weil der Abend um 21.45 Uhr schon vorüber war. In der Zwischenzeit wurde streitbares geboten. Spätestens nach dem Gitarrensolo war die Luft raus. Nicht umsonst verließen einige Zuschauer bereits vor der Zugabe mit den Worten „Da kommt nix interessantes mehr“ die Halle. Dennoch steht für mich aufgrund der ersten Konzerthälfte unterm Strich ein zwar zwiespältiger, aber unterhaltsamer Abend, der anfangs viel versprach, was er über die Distanz von 90 Minuten nicht hielt. Auf seine treuen Fanbasis, die selbst seinen Filmtrailer mit Jubelarien honorierte, wird sich ROB ZOMBIE wohl auch in Zukunft verlassen können.

 

Setlist:

01 – American Witch
02 – Meet the Creeper
03 – Superbeast
04 – Living Dead Girl
05 – More Human than Human (White Zombie Song)
06 – In the age of the consecrated vampire we all get high
07 – Dead city radio and the new gods of supertown
08 – Helter Skelter (The Beatles Cover)
09 – The Lords of Salem
10 – Get your boots on! That´s the end of Rock and Roll
11 – Well, everybody´s fucking in a U.F.O.
12 – Pussy Liquor
13 – Guitar Solo
14 – Thunder Kiss ´65 (White Zombie Song)
15 – Blitzkrieg Bop (Ramones Cover)
16 – Dragula
17 – The hideous exhibitions of a dedicated gore whore
18 – Never gonna stop (the red, red kroovy)
19 – Ging gang gong de do gong de laga raga

 

Hier gehts zur Fotogalerie © Photos by Marco G.

Rob Zombie

 

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