Wildheart – No Love

(C) Wildheart

Geschrieben von: Klaus Saalfeld
Band: Wildheart
Album: No Love
Genre: Melodic Hard Rock
Plattenfirma: Independent
Veröffentlichung: 25.05.2019

Manchmal fragt man sich, wie Musiker zu ihren Künstlernamen kommen. Bei „Thunderberck“ habe ich zwar keine Ahnung, was das genau bedeuten soll, es könnte aber zumindest auf ein Tier an den Drums hindeuten. Bei „Juice“ wird es dann schon schwieriger, aber auch da würde mir evtl. etwas zu einfallen, sofern es sich bei der betreffenden Band um eine Rock / Hair Metal Band handelt. Aber mal ehrlich, welcher halbwegs mit Verstand ausgestattete Sänger nennt sich freiwillig „Farty“? Da will ich mir gar nicht ausmalen, was da im Tourbus und/oder auf der Bühne so abgeht. 🙂

Egal, kommen wir zum wesentlichen. Die erwähnten Herren gehören zur belgischen Formation WILDHEART und frönen dem Hard Rock/Glam Metal der 80er Jahre, was zumindest ein wenig manch eigenwilligen Namen erklärt. Die Band wurde 2014 gegründet und teilte bereits mit Größen wie den LA Guns, Channel Zero, Evil Invaders, Night Ranger und Skid Row die Bühne. 2016 erschien ihr Debüt Album, welches laut eigener Aussage sowohl in der niederländischen als auch in der belgischen Presse sehr herzlich aufgenommen wurde. Drei Jahre später steht nun Langrille Nummer zwei in den Startlöchern, für deren Mastering kein Geringerer als Erik Martensson (u.a. Eclipse und W.E.T.) gewonnen werden konnte. Klanglich ist somit alles im grünen Bereich.

Wie bei diesem Genre nicht anders zu erwarten, wird hier mit zahlreichen Hooks und fetten Soli nicht gegeizt, die Songs bewegen sich fast ausnahmslos im Midtempo Bereich und sind mit den üblichen breit angelegten Background Gesängen ausgestattet. Das dabei der eine oder andere Klassiker zumindest ansatzweise zitiert wird, verwundert nicht wirklich. Beispielsweise erinnert die Rhythmik des Titeltracks nicht nur meine Kollegin Katja an Survivor, während mir beim Eingangs-Lick von „One Way Ticket To Paradise“ spontan Bon Jovi’s „Bad Medicine“ einfällt. Apropos Survivor, Sänger Farty erinnert mich in den höheren Lagen ein wenig an Dave Bickler, der ja bekanntermaßen den Gassenhauer „Eye Of The Tiger“ eingesungen hat, aber das nur am Rande.

„A Stranger’s Eyes“ bringt gleich zu Beginn die richtige Würze in Form eines coolen Solos in den Song, „Rumours“ erweist sich als echter Ohrwurm und wird eigentlich nur von der Trinker Hymne „Dutch Courage“ übertroffen. Das verdammt coole „Good To Be Bad“ klingt im Vergleich zu den übrigen Nummern eine Spur härter und hätte sich auch bestens auf einem Whitesnake Album gemacht, wenn diese nicht schon ein Track gleichen Namens geschrieben hätten. Zu guter Letzt gibt es mit der potentiellen Live Hymne „Tonight We Rock“ dann endlich auch mal ne schnellere Nummer, davon hätte man sich gerne ein/zwei Songs mehr gewünscht.

Womit wir dann auch beim einzigen „Haken“ des Albums wären, die Songs unterscheiden sich mit Ausnahme der Schlussnummer tempomäßig nur marginal. Dies sorgt nicht nur für fehlende Abwechslung, sondern auch dafür, das gegen Ende der Scheibe ein gewisser Sättigungseffekt auftritt. Wenn die fünf Belgier dieses „Problem“ zukünftig in den Griff bekommen, spricht grundsätzlich nichts gegen eine erfolgreiche Karriere, zumal die Jungs ihr Handwerk verstehen. Auf jeden Fall ist „No Love“ ein unterhaltsames Melodic Hard Rock Album geworden, bei dem Anhänger dieser Art von Musik garantiert nichts falsch machen.  
   
Von mir gibt es 8 von 10 Hellfire-Punkten!

Trackliste:

  1. The Mirror
  2. A Stranger’s Eyes
  3. Nothing But Trouble
  4. Dutch Courage
  5. No Love
  6. One Way Ticket To Paradise
  7. Rumours
  8. Good to Be Bad
  9. The Winner’s Always Right
  10. Valerie
  11. Tonight We Rock

Line Up:

Farty: Gesang
Foxx: Gitarre
Stevie Dee: Bass
Juice: Gitarre
Thunderberck: Drums

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