Geschrieben von Katja Rohloff
Band: Winds Of Plague
Album: Blood Of My Enemy
Genre: Deathcore
Plattenfirma: eOne / SPV
Veröffentlichung: 27. Oktober 2017
Dass mir das neue Album von Winds Of Plague gefällt, diese Entscheidung stand nach dem ersten Hören fest. Schwieriger war es, mich zu entscheiden, welches Genre ich hier angeben soll. Ich habe mich schließlich auf Deathcore beschränkt, auch wenn die Kalifornier schon immer symphonische Elemente in ihren Sound eingebaut haben und auf dem aktuellen Longplayer „Blood Of My Enemy“ auch durchaus öfters mal Richtung Metalcore tendieren.
Nach dem kurzen Symphonic-Intro „A New Day“ legen Winds Of Plague mit „Nameless Walker“ gleich mal hart und düster vor. Treibende Drums, Growls und Screams wechseln sich mit melodischen Riffs und symphonisch untermalten Passagen ab, dazu Gangshouts im Refrain. Der Album-Opener ist definitiv ein ziemliches Brett. „Kings Of Carnage“ lässt es mit choralen Klängen und einer etwas langsameren Rhythmussektion vergleichsweise ruhig angehen, treibt aber mit intensiven Vocals und prägnanten Riffs ebenfalls den Puls in die Höhe. Bei „From Failure, Comes Clarity“ wird dann endgültig die Metalcore-Phase des Albums eingeläutet, die düsteren Gangshouts werden durch Richtung Klargesang gehende Chor-Vocals im Refrain ersetzt und auch Frontmann Johnny Plague legt ne gute Portion weniger Tod in seine Stimme und zum Ende des Songs kommen auch noch weibliche Clean Vocals zum Einsatz, die zusätzlich die deutlich melodischere Ausprägung des Songs ebenso unterstreichen wie die abschließenden Klavier-Klänge. Der Titelsong „Blood Of My Enemy“ startet dann sogar im Stil eines Folk-Metal Songs und erinnert im weiteren Verlauf mit seinem Wechsel aus gutturalen männlichen und cleanen weiblichen Vocals an eine Metalcore-Variante von Eluveitie. Und das meine ich durchaus positiv. Eine sehr interessante und vor allem melodische Mischung, die etwas den hämmernden Druck aus dem Album nimmt und eine kurze Verschnaufpause gewährt, bevor es mit „Snakeskin“ wieder mit voller Härte voran geht.
Das sich Winds Of Plague vier Jahre Zeit für ihr neues Album genommen haben, hat sich definitiv gelohnt. „Blood Of My Enemy“ ist sehr abwechslungsreich geworden und stellt eine gute Mischung aus bewährten und neuen Elementen dar. Dabei reicht die Bandbreite von weiblichen Clean Vocals bis zu rap-artigen Vocal-Parts („5150“) und High Tempo Tracks zu hochmelodischen Symphonic-Stücken. In Dauerschleife kann ich das neue Album der Kalifornier zwar nicht hören, aber für regelmäßigen Konsum ist es durchaus qualifiziert. Wer Deathcore mit Melodieanteil mag und sich nicht an einer Häufung von Gangshouts stört, sollte „Blood Of My Enemy“ auf jeden Fall einem Test unterziehen.
Trackliste:
01. A New Day
02. Nameless Walker
03. Kings Of Carnage
04. Soul Eater
05. From Failure, Comes Clarity
06. Blood Of My Enemy
07. Snakeskin
08. Never Alone
09. 5150
10. Either Way You Lose
11. A Walk Among The Dead
12. Dark Waters
Line-up:
Johnny Plague – lead vocals
Art Cruz – drums
Michael Montoya – lead guitar
Justin Bock – rhythm guitar
Adrienne Cowan – Keyboards
Weitere Infos:
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Website von Winds Of Plague