Winterborn – Break Another Day

© Winterborn

Geschrieben von: Klaus Saalfeld
Band: Winterborn
Album: Break Another Day
Genre: Melodic Metal
Plattenfirma: RFL Entertainment
Veröffentlichung: 15.03.2024

Nach fünfzehnjähriger Album-Abstinenz kehren die finnischen Melodic Metaller WINTERBORN mit einem neuen Album zurück. Zwei Jahre nach ihrer offiziellen Gründung erschien 2006 das Debüt Album „Cold Reality“, gefolgt von einer Tour im Vorprogramm von Doro sowie einer weiteren Scheibe im Jahr 2008. Zwar wurden im Jahr 2014 noch zwei Singles („Satellite“, „Into The Shades Of Gray“) digital veröffentlicht, ein weiterer Longplayer erschien jedoch bis dato nicht. Höchste Zeit also für neues Futter.

Mit „Another Sleepless Night“ eröffnen WINTERBORN „Break Another Day“ mehr als standesgemäß, der Song entpuppt sich bereits beim ersten Anhören als absolutes Highlight, auch wenn das Ganze eher nach Kuschelrock als nach hartem Metal klingt. Als ebenso beeindruckend muss man Sänger Teemu Koskela, der über eine amtliche Röhre verfügt, wie man sie nicht allzu oft zu hören bekommt. Das bereits vor zehn Jahren veröffentlichte „Satellite“ geht da schon ein wenig dynamischer zu Werke, ohne jedoch die ganz derbe Keule zu schwingen, der Midtempo Track gefällt durch eine tolle Hookline sowie einem ruhigeren Instrumental Part sowie einer Art Keyboard-Solo am Ende des Stücks, die ich vor dem Hintergrund der Eingängigkeit dieser Nummer so nicht unbedingt erwartet hätte.

„On The Greatest Day“ geht dann tempomäßig in die Vollen und rechtfertig erstmals das „Metal“ Etikett, gewohnt melodisch und mit einem neoklassischen Solo versehen sind Vergleiche mit ähnlich strukturierten Stücken von Bands wie Avantasia oder Kamelot nicht gänzlich von der Hand zu weisen. „For The First Time Ever“ ist dann die erste Ballade des Albums, die einerseits erwartungsgemäß gefühlvoll vorgetragen wird, aufgrund der Keyboard Einlagen andererseits sogar etwas verspielt wirkt. „Winterborn“ verfügt zwar gleichfalls über eine gefällige Melodielinie, kommt aber sowohl rifftechnisch als auch vom Gesang her etwas kantiger rüber als das zuvor gehörte. Bei „Washed Away By Tide“ wagen sich WINTERBORN ansatzweise in proggige Gefilde, ohne jedoch zu verkopft zu wirken.

Während mit „Now Or Never“ ein weiterer Melodic-Rocker folgt, ist „Into The Shades Of Gray“ zwar „nur“ eine weitere, wenngleich exzellente Ballade, soweit man den etwas ausführlicheren Solo Teil einmal ausklammert. „Moon From The Sky“ überzeugt nicht nur aufgrund einer weiteren tollen Hookline, auch die Tempi-Wechsel zwischen Strophen und Refrain machen die Nummer zu einem herausragenden Song. Auf „Silver Dreams“ gehen WINTERBORN deutlich energischer zur Sache und rechtfertigen wie bei keinem anderen Titel das Etikett „Metal“, ohne jedoch an Eingängigkeit einzubüßen. Der Schlusstrack „Through Different Eyes“ verkleidet sich gut zwei Minuten lang als gefühlvolle Ballade, bis die Finnen die Masken fallen lassen und den Turn hin zu einem wechselhaft-schwungvollen, leicht zugänglichen Rock Song hinlegen, bei dem die Band nochmals ein beeindruckendes Statement in Sachen stimmiges Songwriting abgibt.

Für mich ist „Winterborn“ ein beeindruckendes Comeback Album, welches sowohl Freunden des melodischen Rock als auch ebensolchen Metallern begeistern sollte. Hoffen wir nur, dass wir nicht wieder fünfzehn Jahre auf die nächste Scheibe warten müssen.

Von mir gibt es 9 von 10 Hellfire Punkten.


Tracklist:

  1. Another Sleepless Night
  2. Satellite
  3. On The Greatest Day
  4. For The First Time Ever
  5. Winterborn
  6. Washed Away By Tide
  7. Now Or Never
  8. Into The Shades of Gray
  9. Moon From The Sky
  10. Silver Dreams
  11. Through Different Eyes

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