Geschrieben von: Klaus Saalfeld
Band: Witchtower/Blackslash
Album: Tribute To Randy Split-CD
Genre: Heavy Metal
Plattenfirma: Iron Shield Records
Veröffentlichung: 13.04.2018
Kennt irgendjemand RANDY? Falls ja ist der oder diejenige vermutlich der absolute 80er Jahre Metal Crack, der wirklich jede noch so kleine Gruppe kennt. Allen anderen ergeht es vermutlich wie mir, ich habe von der Band ehrlich gesagt noch nie gehört. Mir war spontan eigentlich nur der leider viel zu früh verstorbene ehemalige Ozzy Osbourne Giatrrist Randy Rhodes eingefallen, aber mit ihm hat diese Scheibe absolut nichts zu tun.
Die Truppe wurde jedenfalls 1981 in Randers (Dänemark) gegründet und existierte angeblich bis Anfang der Neunziger, bis die Band sich in anderer Besetzung in SLIP AND SLIDE umbenannte. Andere Quellen sprechen wiederum davon, dass die Band bereits 1987 aufhörte zu existieren. Wie dem auch sei, in der Zeit ihres Bestehens (?) wurden zwei Singles („Shadows Are Falling“ (1986), „End Of The Rainbow“ (1992)) sowie ein 7-Track Demo (1987) veröffentlicht. Zudem brachten No Remorse Records im Jahr 2010 eine Compilation auf den Markt, die neben den Tracks der ersten Single sowie die des Demos noch drei weitere bis dato unveröffentlichte Stücke enthält. Und offensichtlich scheinen RANDY Eindruck hinterlassen zu haben, denn zwei junge Bands sich dazu entschlossen, gemeinsam eine „Tribute To Randy“ Split-CD rauszubringen.
Den Anfang machen WITCHTOWER aus Andalusien (Spanien). Die Band wurde 2012 gegründet und hat bereits eine EP sowie zwei Longplayer veröffentlicht. Der erste Song „The Beast“ ist die B-Seite der bereits erwähnten 1986 erschienen RANDY Single, eine flotte Classic Metal Nummer, die verglichen mit dem Original der Dänen ein wenig zahmer klingt. Allerdings bin ich von der Produktion des Songs ein wenig enttäuscht, das ganze klingt allenfalls wie ein besseres Demo und wird damit meiner Meinung einem Tribut Song nicht gerecht. Bei den übrigen beiden WITCHTOWER Nummern handelt es sich um zwei Vorboten des bald erscheinenden dritten Albums. Beide Songs sind typische Classic Metal Nummern im Stil der 80er Jahre, wobei mich „Drunk As Hell“ ein wenig an das Def Leppard Debüt „On Through The Night“ erinnert, während „Ride Or Die“ leichte Erinnerungen an frühe Iron Maiden aufkommen lässt. Zwei gute Songs, deren Songwriting durchaus Appetit auf das neue Album macht, bei denen soundtechnisch aber noch etwas Luft nach oben bleibt.
BLACKSLASH stammen aus dem Schwarzwald und haben in den elf Jahren seit ihrer Gründung zwei EP‘ sowie zwei vollständige Alben eingespielt. Bei der Randy-Nummer „It’s Got To Be Love“ fällt direkt die um Längen bessere Produktion auf, so hätten die Witchtower Songs eigentlich klingen sollen. Das Lied ist ein flotter 80er Jahre Ohrwurm, den man garantiert spätestens nach dem zweiten Chorus mitsingen wird, und das vermutlich auch noch Tage später. „Night City Street Lights“ und „Eyes Of A Stranger“ sind zwei klasse Nummern vom Anfang Mai erscheinenden dritten Album „Lightning Strikes Again“, die eindeutig den Spirit des NWOBHM atmen und einen alten Sack wie mich wehmütig an meine Jugend zurückdenken lassen. Besonders hervorzuheben sind die äußerst eingängigen mehrstimmigen Refrains, die den Songs – soweit es den Chorus betrifft – eine leichte Melodic Rock-Note verleihen.
Wer auf klassischen 80er Jahre Metal steht, dem sei diese Split-CD – insbesondere aufgrund der BLACKSLASH Songs – durchaus ans Herz gelegt.
Trackliste:
Witchtower:
1. The Beast (orig. by Randy)
2. Drunk As Hell
3. Ride Or Die
Blackslash:
4. It’s Got To Be Love (orig. by Randy)
5. Night City Street Lights
6. Eyes Of A Stranger
Line Up Witchtower:
Victor M. de la Chica: Gesang, Gitarre
Dani Martinez: Bass
Alex Ortega: Gitarre
Jose Jimenez: Drums
Line Up Blackslash:
Clemens Haas: Gesang
Christian Haas: Gitarre
Daniel Hölderle: Gitarre
Alec Trojan: Bass
David Hofmeier: Drums
Mehr Infos:
Blackslash Website
Blackslash auf Facebook
Video zu „It’s Got To Be Love“