Geschrieben von Katja Rohloff
Band: With One Word
Album: The Storm (EP)
Genre: Metalcore
Plattenfirma: unsigned
Veröffentlichung: 07.07.2017
Es gibt Bands, da denkt man sich nach der ersten EP „Joaaaa….ganz nett“. Und es gibt Bands wie With One Word, die möchte man nach der ersten EP anbrüllen „Geht gefälligst ins Studio, ich will wissen, ob ihr DAS auch auf Albumlänge könnt“.
2015 riefen Sänger Arran und Gitarrist Lex die Band ins Leben, nach kurzer Zeit unterstützt von Silvan als zweitem Gitarristen. Mit Manu fand sich schließlich auch noch ein passender, und für manche altbekannter, Drummer, lediglich Bassisten scheinen in der Schweiz Mangelware zu sein, aber 2017 konnte dann auch für diese Position mit Josh ein ordentliches Exemplar adoptiert werden.
Das With One Word nichts von ausgetretenen Pfaden halten, bewiesen sie schon sehr schnell. Während andere Bands entweder erst eine EP machen oder sich einen Live-Ruf erspielen, machten diese Jungs einfach beides gleichzeitig. Anfang 2017 spielten sie ihren ersten Live Gig, gleichzeitig lief die (erfolgreiche) Crowdfunding Kampagne für „The Storm“.
Die Debüt EP erschien schon im Juli des letzten Jahres, macht aber auch jetzt noch so richtig Bock. Beim ersten Hören ist Sänger Arran ganz klar das auffälligste Soundmerkmal für With One Word. Er balanciert eigentlich ständig auf dem schmalen Grad zwischen clean und guttural und gestaltet den Gesang so außerhalb des traditionellen Wechselspiels zwischen Engelsstimmchen und den bösen Growls. Interessante und angenehme Abwechslung.
Beim zweiten Durchgang treten dann aber auch die Feinheiten im Songwriting deutlicher hervor. With One Word arbeiten nicht stumpf nach Baukastenprinzip, sondern integrieren gerne mal Old School Elemente anderer Stilrichtungen. Da landet der Breakdown auch mal nicht da, wo man ihn nach 08/15 Schema erwarten würde. Stattdessen überraschen den Hörer an solchen Stellen manchmal schöne Gitarren-Soli oder ähnliches.
Und wenn es dann doch mal traditionell wird, dann knallt es wenigstens so richtig schön rein, wie beim ersten Track „Kingdom Of Pain“. Der Song brettert gute vier Minuten Vollgas voran, räumt in den tiefen Tönen gerne auch mal den Magen um (live sollte man da vielleicht nicht vor der Box stehen…oder gerade genau da) und liefert zum Ende ein ziemlich un-coriges aber tolles Gitarren-Solo. „The Storm“ spielt dann mehr mit den Gegensätzen zwischen Härte und Melodie, knallharter Verse trifft auf hochmelodischen Chorus, auf die der Mann am Mikro durchgehend eine druckvolle Gesangslinie setzt.
Mit „The Story“ liefern With One Word abschließend einen der vergleichsweise wenigen balladenhaften Songs im Metalcore, der für mich außerhalb des Portfolios von Alazka funktioniert. In seiner melodiebetonten Gesamtheit erhält der Song ein paar angenehme Ecken und Kanten, indem z.B. eine Strophe auch mal im Breakdown-Stil hinterlegt wird und ansonsten die schönen Riff-Motive dominieren, auch da wo man es nicht unbedingt erwartet. Passend zur Grundstimmung des Songs liefert der Frontmann emotionsgeladene, intensive Vocals.
Wer Metalcore nicht gerne als Massenware von der Stange kauft, sollte sich With One Word definitiv gönnen. Ich für meinen Teil sage da nur: Ab ins Studio, Jungs. Ich brauch Nachschub.
Trackliste:
01. Kingdom Of Pain
02. The Storm
03. The Story
Line-up:
Arran – Vocals
Lex – Guitar
Silvan – Guitar
Josh – Bass
Manu – Drums
Weitere Infos:
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