Witherfall – A prelude to sorrow

© Witherfall

 

Geschrieben von Marco Gräff
Band: Witherfall
Album: A prelude to sorrow
Genre: Progressive / Dark Melodic Metal
Plattenfirma: Century Media
Veröffentlichung: 02.11.2018

 

Vor etwas mehr als einem Jahr habe ich hier über das Debüt und direkte Vorgängeralbum berichtet. „Nocturnes and requiems“ der kalifornischen Dark Melodic Band WITHERFALL war eines meiner Albumhighlights im letzten Jahr. 13 Monate später legen sie mit A PRELUDE TO SORROW nach. Wer das Debüt mochte, wird die neue Platte ebenfalls lieben.

War das erste Album dem verstorbenen Drummer Adam Paul Sagan „nur“ gewidmet, dreht sich das neue Opus fast ausschließlich um ihn, bzw. wie zerbrechlich Leben ist und wie wenig Zeit wir eigentlich haben. Die beiden kreativen Köpfe inter der Band, Joseph Michael (Sanctuary) und Jake Dreyer (Iced Earth), verbrachten Stunden um Stunden, Nacht um Nacht, um die neue Platte so perfekt wie möglich zu gestalten. Erste Formen nahmen die Songs schon an, da lebte ihr verstorbener Freund und Bruder noch. Allein die Tatsache und Gewissheit um seine Krankheit trieb sie an.

Herausgekommen ist ein noch persönlicheres und intimeres Album als es „Nocturnes and requiems“ war. Zu jener Zeit war A PRELUDE TO SORROW eigentlich schon fertig, allein die Nachproduktion verschlang 100 Tage. Die zehn Songs gestalten sich ähnlich abwechslungsreich wie beim Album zuvor. Lange, epische Songs wie WE ARE NOTHING und VINTAGE wechseln sich mit akustischen, ruhigen Zwischenparts und düster progressiven Power Metal Songs.
Das Album funktioniert im Ganzen noch besser als die Songs im Einzeln, doch gibt es ein paar Lieder, die hervorstechen. WE ARE NOTHING ist so ein Kandidat. Episch, verspielt und düster. Eigentlich ein perfekter Song und ein Paradebeispiel für WITHERFALL. Besonders die letzten vier Minuten des Stücks haben es mir angetan. Gerade denkt man der Song ist vorbei, bricht ein wahres Dark Progressive Gewitter über den Hörer herein. Schwere Riffs und lange Soli prägen das letzte Drittel dieses Ausnahmesongs. Sehr geil!

MOMENT OF SILENCE geht in Punkto Härte dann noch einen Schritt weiter. Hier werden Einflüsse von Doom und Death Metal eingebracht, sogar für Blast Beats ist Zeit. Allein der Refrain gibt sich im Vergleich dazu harmlos. Ein Song, der ähnlich stark an Adam Paul Sagan’s Schicksal erinnert, ist ODE TO DISPAIR, eine düstere Power Ballade voller Emotion. Das Video hierzu lässt einen Blick auf die Gefühlslage der Band zu. Und auch der Rest fügt sich nahtlos ein. Zwischendurch wird es auch mal dramatisch (siehe MARIDIAN’S VISITATION) oder geheimnisvoll (The call).

Mit VINTAGE gibt es am Ende noch ein Schmankerl für die Freunde der extra langen Songs. Elf Minuten WITHERFALL pur, ein Song der sich dramatisch und langsam steigert. Noch mal Emotion pur, und ganz nach dem Motto „This is not the end!“ Großes Songwriting und tiefgründige Lyrics, die leider nur die schwersten Momente des Lebens hervorbringen.  A PRELUDE TO SORROW ist nach dem letztjährigen Debüt der zweite große Wurf der Band geworden. WITHERFALL verstehen es perfekt negative Emotionen so zu verpacken, dass ein großes Ganzes entsteht. Trotz der Schicksalsschläge (oder vielleicht gerade deshalb) wächst die Band über sich hinaus. Eigentlich kann es ja nicht mehr besser werden.

von mir gibt es 9 von 10 Hellfire-Punkten

 

Tracks:

1 – A Prelude To Sorrow (1:27)
2 – We Are Nothing (11:12)
3 – Moment Of Silence (6:55)
4 – Communion Of The Wicked (6:40)
5 – Maridian’s Visitation (3:15)
6 – Shadows (7:08)
7 – Ode To Despair (3:49)
8 – The Call (2:11)
9 – Vintage (11:05)
10 – Epilogue (2:47)

 

Line-up:

Joseph Michael – Vocals, Keyboard
Jake Dreyer – Guitars
Steve Bolognese – Drums
Fili Bibiano – Guitar
Anthony Crawford – bass

 

Weitere Infos:

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