Wolves Of Perdition – Wir wollten ein geradliniges, starkes und anspruchsvolles Album machen, bei dem Musik und Texte perfekt Hand in Hand gehen.

© Wolves Of Perdition

 

Mit dem Hellfire Quick5 Interview versuchen wir für unsere Leser möglichst interessante Infos aus den Musikern rauszukitzeln, ohne dass sie sich seitenlangen Fragen/Antworten hingeben müssen. Wir vom Hellfire bemühen uns dabei, (mehr oder weniger) kurz und prägnant im Rahmen von wenigen Fragen zu agieren (manchmal kann eine Frage auch gedoppelt oder getrippelt sein); den Musikern obliegt es, nach ihrem Gutdünken zu antworten: kurz und knapp bis hin zu ausschweifend und umfangreich.

Heute haben wir die Ehre uns mit den finnischen Black Metal Newcomern „Wolves Of Perdition“ zu unterhalten, die mit ihrem Debütalbum „Ferocious blasphemic warfare“ (Review) mehr als gutes Feedback einfahren konnten. Unseren Fragen stellten sich Drummer Khal’Uzi 666 und Sänger / Bassist Varjo.

 

-english version below-

HF: Hallo. Mit Eurem Debütalbum „Ferocious blasphemic warfare“ habt Ihr bisher ja eine unglaubliche Resonanz erhalten. Auch ich bin immer noch angetan von dem Werk. Da mag man kaum glauben, dass es sich um ein Debüt handelt. Erzählt doch bitte mal kurz, wer Ihr seid und seit wann ihr in dieser Art und Weise Musik macht. Ganz so unerfahren kommt Ihr nach so einer Platte ja nicht mehr daher.

Wolves Of Perdition / Varjo: Wir sind WOLVES OF PERDITION, gegründet 2017, und haben von Anfang an Extreme Music gemacht. Wir haben alle schon in anderen Bands gespielt und dabei belassen wir es, also keine namentlichen Erwähnungen. 

 

HF: Ihr kommt ja bekanntermaßen aus Finnland und seid nun beim Berliner Label Folter Records unter Vertrag. Wie kam es denn dazu? Ich meine, Labels gibt es mittlerweile ja reichlich, sicher auch in Eurer Heimat. Und gerade für junge, noch unbekannte Bands ist es nicht immer einfach irgendwo unter zu kommen. Hattet ihr denn ein bestimmtes Label im Auge oder diverse Angebote? Und wieso dann gerade Folter Records?

Varjo: Wir haben unsere Zeug an wahrscheinlich 2-3 Orte geschickt, aber dank Wrathcrime von der Band „Sarkrista“ haben wir Kontakt mit Folter aufgenommen und alles ging von dort aus. Davor haben wir natürlich keine Angebote bekommen, da vor der Veröffentlichung unseres Debütalbums nur sehr wenige von dieser Band wussten. Das einzige, was wir im Sinn hatten, war, dass das Plattenlabel keinen Scheiß macht und voll und ganz hinter extremer Musik steht. Wir arbeiten nicht mit Pussis, weder geschäftlich noch persönlich. 

 

HF: Kommen wir aber mal zu Eurem Album. Ihr macht keinen Hehl daraus, wie Ihr allgemein zu Religionen steht. Woher kommt dieser „Hass“? Sowohl musikalisch als auch lyrisch geht ihr da ja sehr direkt zu Werke. Die Musik präsentiert sich sehr aggressiv und Ihr nehmt kein Blatt vor den Mund. Ist das ganz bewusst so gewollt? Habt ihr diesbezüglich Vorbilder? Und was bezweckt Ihr mit Euren Aussagen? Es wirkt auf mich jedenfalls nicht so, als wolltet Ihr nur die Klischees bedienen.

Khal’Uzi 666: Wir hassen die Idee eines alten Buches, das definiert, wie wir in unserem Leben handeln, leben und Dinge tun sollen. Warum sollte jemand sein eigenes Leben opfern und nichts für sich selbst tun, nur weil es in einem alten Buch so steht? Und warum diese alten Bücher die Welt so beschissen machen … 

Varjo: Wenn du es zulässt kommmen die menschenfeindlichen Ansichten leicht von überall wo du hinschaust. Überall Heuchelei, Lügner und Feiglinge. Ja, wir gehen direkt zur Sache und es gibt nichts Mystisches oder Mysteriöses in dem, was wir tun. Das ist beabsichtigt und unsere Texte zum Beispiel sind nicht offen für Interpretationen, also nicht dieses typische „kann man deuten wie man will“, das ist nur eine schwache Art den Fuß in der Tür zu halten, falls man sich verpissen muss. In dieser Hinsicht ist es einfach die Pflicht eines Mannes zu sagen was er meint und meint was er sagt. Wir wollten ein geradliniges, starkes und anspruchsvolles Album machen, bei dem Musik und Texte perfekt Hand in Hand gehen.

 

HF: Heutzutage wird es ja immer schwieriger sich von der Masse der vielen Neuveröffentlichungen abzusetzen und wahrgenommen zu werden. Ihr hattet das Glück, auch wenn Eure Musik nicht wirklich neues bietet. Was denkt Ihr, braucht eine neue und aufstrebende Band um sich Gehör zu verschaffen? Klar, die Qualität muss stimmen. Aber ist es nur das Glück ein Label im Rücken zu haben und wie stark seht ihr die ganzen digitalen Plattformen und deren Möglichkeiten?

Varjo: Definiere worum es dir geht und verfolge dein Ziel. Auf die richtigen Leute zu stoßen wird dir helfen, aber sei nie ein Arschkriecher. Ein Label hinter sich zu haben hilft sehr, aber du musst deinen eigenen Weg dorthin finden. Professionell sein und Termine einhalten hilft in der Musik und allgemein im Leben.

 

HF: Wenn man schon gleich zu Beginn der Karriere so großartige Feedbacks und Bewertungen bekommt, was macht das mit einer jungen Band? Freut man sich da auch schon mal? Oder seht Ihr das eher als Last, da die Erwartungen für zukünftige Werke jetzt um einiges höher sein dürften? Wie werdet Ihr denn ein mögliches, nächstes Album angehen?

Varjo: Wir freuen uns natürlich sehr über die tollen Bewertungen und es ist immer gut zu hören, dass Leute unsere Musik mögen. Erst neulich erwähnte ein bildender Künstler, dass ein älterer Herr Kraft durch unsere Brutalität erhält, was eines der größten Komplimente war die wir bekamen. Mit unserer Intensität eine ältere Generation zu erreichen ist etwas das sich sehr lohnend anfühlt.
Das nächste Album ist keine wirkliche Belastung, wir machen einfach weiter, mit dem was wir machen. Es wird wie alles andere angegangen, was wir tun: Mit rücksichtsloser Aggression.
 

 

HF: Damit bedanke ich mich im Namen unseres Teams und wünsche Euch weiter viel Erfolg. Bleibt gesund.

WOP: Vielen Dank! Wir sind von Natur aus schon ziemlich krank, aber wir werden es versuchen! 

 

Interview: Marco Gräff

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-English Version-

 

HF: Hello. With your debut album “Ferocious blasphemic warfare” you have received an incredible response so far. I’m still impressed by the work, too. It’s hard to believe that it’s a debut. Please tell us briefly who you are and since when you have been making music in this way. After a record like this, you don’t come seem completely inexperienced.
 
Wolves Of Perditiuon / Varjo: We are Wolves Of Perdition, founded in 2017 and we have been making extreme music from the start. All of us have played in other bands before and we’ll leave it at that, so no mentions by name.
 
 
 
HF: You are known to come from Finland and are now under contract with the Berlin label Folter Records. How did this happen? I mean, there are now plenty of labels, certainly in your home country too. And especially for young, as yet unknown bands, it is not always easy to find a label to stay. Did you have a certain label in mind or various offers? And why then, just Folter Records?
 
Varjo: We sent our stuff to probably 2-3 places, but it was thanks to Wrathcrime from the band Sarkrista that we got into contact with Folter and it all went from there. We didn’t exactly get any offers before that of course, since before the release of our debut album, no one but very few knew about this band. The only thing we had in mind was that the record label must be the type that doesn’t give a fuck and is all in with extreme music. We don’t deal with pussies, in business or in person.
 
 
 
HF: But let’s get to your album. You make no secret of how you feel about religions in general. Where does this „hate“ come from? Both musically and lyrically you go very straight to the point. The music is very aggressive and you don’t mince your words. Is that intentional? Do you have idols in this regard? And what are the aims of your statements? In any case, it doesn’t seem to me that you just want to use the clichés
 
Khal’Uzi 666: We hate the idea of some old book defining how we should act, live and do things in our lives. Why would anyone sacrifice their own lifetime doing nothing for themselves just because some old book says so. And why those old books make the world so fucked up…
 
Varjo: The misanthropic views come easily from anywhere you look, if you let them come. Hypocrisy, liars and cowards everywhere. Yes, we go straight to the point and there’s nothing mystical or mysterious in what we do. It is intentional and for example our lyrics are not open for interpretation, so it’s not that typical „they mean different things for different people“ shit, that’s just a weak way of keeping your foot on the door in case you have to take a hike. With this regard, it is simply a man’s duty to say what he means and mean what he says. We aimed to make a straight forward, strong and demanding album where the music and lyrics go perfectly hand in hand.
 
 
 
HF: Nowadays it’s becoming more and more difficult to stand out from the crowd of many new releases and to be noticed. You were lucky, even if your music doesn’t really offer anything new. What do you think a new and upcoming band needs to be heard? Sure, the quality has to be right. But is it just the luck to have a label behind you and how strongly do you see all the digital platforms and their possibilities?
 
Varjo: Define what you’re all about and keep your aim. Coming across the right people will help, but never be an ass kisser. Having a label behind you helps greatly, but you’ll have to find your own way to it. Being professional and holding on to deadlines will help, in music and in life in general.
 
 
 
HF: If you get such great feedback and ratings right at the beginning of your career, what does it do to a young band as you are? Are you happy too? Or do you see this more as a burden, since the expectations for future works are likely to be a lot higher now? How are you going to approach a possible next album?
 
Varjo: We are of course very happy for the great ratings and it’s always good to hear people like our music. Just the other day a fine artist mentioned that an older gentleman gets power from our brutality, which must be one of the greatest compliments we’ve had. To reach an older generation with our intensity is something that makes it feel very rewarding. The next album isn’t an actual burden, we just keep doing what we do and go with it. It will be approached like everything else we do: With ruthless aggression.
 
 
 

HF: I would like to thank you on behalf of our team and wish you further success for the future. Stay healthy. 

 

WOP: Thanks! We’re already pretty sick by nature, but we’ll try! 

 
 
Interview: Marco Gräff
 
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