Mit dem Hellfire Quick5 Interview versuchen wir für unsere Leser möglichst interessante Infos aus den Musikern rauszukitzeln, ohne dass sie sich seitenlangen Fragen/Antworten hingeben müssen. Wir vom Hellfire bemühen uns dabei, (mehr oder weniger) kurz und prägnant im Rahmen von 5 Fragen zu agieren (manchmal kann eine Frage auch gedoppelt oder getrippelt sein); den Musikern obliegt es, nach ihrem Gutdünken zu antworten: kurz und knapp bis hin zu ausschweifend und umfangreich.
Diesmal sprachen wir mit den Jungs von Woodship, die gerade ihre neue Single „Blackout“ veröffentlicht haben.
HF: Ihr habt letztes Jahr euer Debütalbum „Bright Coloured Town“ veröffentlicht und seid zwar schon ein bisschen rumgekommen, aber doch noch einigermaßen neu dabei. Wer sind die Leute hinter Woodship, wie ist die Band entstanden und welche musikalischen Hintergründe bringt ihr jeweils mit?
Leon: Wir sind Leon, Gitarrist und Sänger, Philipp, Bassists und Backingsänger und Timo am Schlagzeug und Backing Gesang. Eigentlich ist Timos Papa der Gründer der Band. Er hat uns damals für ein Konzert zusammengesteckt. Dabei haben wir gemerkt, dass wir alle ein Faible für fette Gitarren- und Bassriffs haben und so ziemlich die gleiche Musik abfeiern, die sich letztendlich in unserem Songwriting widerspiegelt. Wir sind große Fans von Biffy Clyro, Muse und Royal Blood.
HF: Dystopian Riff Rock klingt auf dem Papier irgendwie böse, in echt aber intensiv, emotional und voller Gedanken, die über den eigenen Tellerrand hinausgehen. Wie leicht oder schwierig war es, eure musikalische Ausdrucksweise für Woodship zu finden?
Timo: Gar nicht schwierig. Wir haben auch kein Gespräch darüber geführt, dass wir genau so etwas machen möchten. Unser Gefühl hat uns einfach dahin geleitet. Über die Zeit hat sich natürlich noch einiges weiterentwickelt und ein eigener Stil herauskristallisiert. Wir haben schon immer über Dinge geschrieben, die uns gestört haben und mittlerweile hat jeder Song eine Message, die unsere Fans dazu animieren soll, über sich selbst und das eigene Umfeld nachzudenken. Schön, dass du den Tellerrand ansprichst, denn wir wünschen uns, dass die Leute ihren eigenen Teller verlassen und ihren Horizont erweitern und Toleranz und Offenheit entwickeln, um die Kurve noch kriegen und der menschengemachten Apokalypse auszuweichen.
HF: Ihr möchtet mit eurer Musik ja nicht nur einfach unterhalten, sondern auch etwas bewegen und zum Nachdenken anregen. Wie entstehen eure Songs? Sucht ihr euch bewusst ein bestimmtes Thema aus oder entstehen die Texte anhand der musikalischen Grundlagen und dem was euch gerade bewegt?
Leon: Bei uns kommen Philipp oder ich mit einem neuen Riff oder schon einem ganzen Song-Grundgerüst an. Die werden dann gemeinsam ausgereift und bearbeitet, bis wir zufrieden sind. Erst dann kommt der Text und dieser hängt von aktuellen Situationen und persönlichen Gefühlslagen ab. Am intensivsten sind meistens negative Gefühle wie Wut, Frust oder Enttäuschung, deshalb gibt es vermutlich auch mehr negativ geprägte als positive Texte. Ich denke, dass das der ein oder andere Songwriter bestätigen kann.
HF: Mit der visuellen Umsetzung im Video zu „Blackout“ habt ihr mich etwas überrascht. Gerade bei der Thematik würde das ja problemlos plakativer und drastischer gehen, denn Bilder von Umweltzerstörung und ähnlichem sind ja inzwischen leicht verfügbar. Warum habt ihr euch für das Medium Ausdruckstanz entschieden?
Philipp: Selbstverständlich hätten wir das machen können, aber solche Videos gibt es inzwischen fast überall und der Zuschauer wird irgendwann übersättigt sein. Der Mensch braucht immer neue Reize. Zumindest wir kennen kein Video, in dem die beiden Künste Tanz und Musik in diesem Stil zusammengeführt werden. Als wir die Tänzerin das erste Mal zu unserer Musik tanzen sahen, waren wir sofort gepackt und überzeugt, dass diese visuelle Umsetzung den Zuschauer mit der Message viel mehr auf emotionaler Ebene als mit gehobenem Zeigefinger erreichen kann. Das ist der neue Reiz, der hoffentlich neue Aufmerksamkeit für die Thematik schafft.
HF: Da „Blackout“ ja der erste neue Song nach eurem Album ist, muss natürlich die Frage kommen, wie es weitergeht. Macht ihr euch schon Gedanken über ein neues Album und wie sehr steht die neue Single für die Weiterentwicklung von Woodship? Kann man den Song in nächster Zeit eigentlich auch live hören?
Timo: Wir werden erst einmal kein neues Album und keine neue EP herausbringen, sondern möchten uns lieber auf ausdrucksstarke Singles konzentrieren. „Blackout“ zeigt vor allem, dass wir reifer geworden sind. Sowohl in der Persönlichkeit als auch in unserer Musik. Unser Ziel war es, die Energie die wir live vermitteln auch über die Lautsprecher im Wohnzimmer und über die Kopfhörer herüberzubringen. Und Live kann man uns im September in Köln, Münster, Essen und Unna sehen und im Oktober und November in Hilden, Heide, Leverkusen und Wiesbaden.
HF: Vielen Dank für das Interview. Wir wünschen euch für die Zukunft alles Gute und sind gespannt, was wir als nächstes von euch hören werden.
Interview: Katja Maeting
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