Geschrieben von Katja Maeting
Band: XILE
Album: I Am Your God
Genre: Hardcore
Plattenfirma: BDHW Rec.
Veröffentlichung: 27. März 2020 (digital) / 03. April 2020 (physisch)
Klein aber oho. Ziemlich ausgeleierter Satz, aber auf die Hardcore-Szene Neuseelands trifft er definitiv zu. Diesmal treten die Jungs von XILE den praktischen Beweis dieser Aussage an und servieren auf ihrem Debütalbum ihre Mischung aus Metal, Hardcore und Kiwi Hardstyle. Wie das klingt? Auf jeden Fall fett massiv.
Schon mit der 2016 erschienenen und nach ihrer Heimatstadt Grafton benannten EP haben die Jungs gezeigt, welche Art von Musik sie als Lebensgefühl brauchen und mit „I Am Your God“ schieben sie eine entsprechende Scheibe mit Adrenalingarantie hinterher. Fette Riffs, Beatdown Anleihen und übelst roughe Shouts machen den Sound von XILE aus und wie sie bei uns im Interview verrieten, ist es ihnen wichtig, dass sie förmlich in ihre Songs eintauchen und die Energie spüren können.
Im Falle ihres Debütalbums ist ihnen diese Mission definitiv gelungen, denn von der ersten Sekunde an wird man mit einer massiven Soundwucht geflutet, die den Puls in die Höhe treibt. Der Titeltrack als Opener legt dabei die Messlatte entsprechend hoch und prügelt nach einer fast schon melodischen Eröffnung kräftigst drauf. Die anfangs noch sehr metal klingenden Riffs wandeln sich zu massiven Druckwalzen und die Rhythmus-Fraktion schlägt in die gleiche Kerbe. Immer wieder eingezogene Beatdown-Schleifen im Wechsel mit den Eröffnungs-Riffs lockern die Soundwand auf und geben der Nummer eine gute Dynamik. „Diamond Eyes“ legt direkt ein brutales Brett mit markantem Riffing und fettem Breakdown hinterher. Have fun in the pit.
Bei „World Demise“ wird kräftig aufs Gas getreten und die Jungs zocken eine schnelle, brutale Nummer, während „Hollow Point“ mit seinem langgezogenen instrumentalen Start angenehme Abwechslung in die Sache bringt, bevor Frontmann Luke in seiner heftigen Art loslegt und über eine wechselnde Ausgestaltung aus Beatdown-Style und erstaunlich umfangreich gebauten Riffs shoutet. Noch mehr Bock macht allerdings „Penalty Death“, denn der Song bündelt alles, was XILE musikalisch ausmacht und räumt absolut alles aus dem Weg.
Gegen solche herausstechenden Nummern wirken Songs wie „Disintegrate“ und „Empty Chamber“ dann etwas durchschnittlich, prügeln zwar auch in bester XILE-Manier voran, lassen allerdings noch das gewisse Etwas vermissen. „So Much For Love“ punktet dafür hauptsächlich mit gut ausgestalteten, melodischen Riffs, die sich in Standard-Hardcore einweben und „Legacy Of Disgust“ setzt als Schlusspunkt eine ganz ordentliche Mische aus Hardcore und Beatdown bei der vor allem Frontmann Luke mal wieder positiv auffällt.
Das Debütalbum von XILE bietet zehn Songs für Fans des massiven Hardcore mit Beatdown Einschlag, der auch gern mal die ein oder andere metallische Idee einfließen lässt. Ein guter Fix für Adrenalin-Junkies im Pit, auch wenn ich mir durchaus mal einen oder zwei Momente zum Luftholen gewünscht hätte. Kann man nicht in Dauerschleife hören, aber wer nen Energiekick braucht, liegt bei XILE definitiv richtig.
Von mir gibt es 7,5 von 10 Hellfire-Punkten
Trackliste:
01. I Am Your God
02. Diamond Eyes
03. Damaged
04. World Demise
05. Hollow Point
06. Penalty Death
07. Disintegrate
08. Empty Chamber
09. So Much For Love
10. Legacy Of Disgust
Line-up:
Vocals – Luke Manson
Bass – Lee Waddingham
Drums – Jai Morrow
Guitar – Simon Bonner
Guitar – Tommy C
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