Geschrieben von Hans Dadaniak
Band: Yage
Album: Nordwand
Genre: Progressive Rock
Plattenfirma: Hicktown Records
Veröffentlichung: 18.01.2019
1970 erzählte uns Bo Hansson die „Herr der Ringe“ Trilogie rein instrumental und war einer der wenigen Vorbereiter des Progressive Rocks. Hätte es zu dieser Zeit schon „Yage“ gegeben, wäre ihr Album „Nordwand“ in meiner Stammlocation, das „Chreamcheese“ in Düsseldorf, wohl auf und ab gelaufen. Ob das Album den gleichen Kultstatus wie seinerzeit das Album von Bo Hansson erreicht ist, einzig allein Sache der Fans.
„Yage“ erzählen in diesem Album die Faszination der Berge, ihre Schönheit und auch die Gefährlichkeit. Die Gefühle beim Erklimmen eines Berges, die Strapazen beim Aufstieg, sowie das sich endlos fallen lassen, wenn das Ziel erreicht wurde. Gerne hätte ich dies als reines Instrumental-Album gehört, jedoch sind die Songs zum Teil mit einem Sprachgesang unterlegt, der auf mich irgendwie störend wirkt. Mit Ausnahme von Track 4, der sich im Grunde genommen komplett vom Album abhebt. Doch fangen wir doch von Anfang an.
Mit dem ersten Track „Kleiner Lafatscher“, der für mich eigentlich nur ein Intro zum zweiten Track „Großer Lafatscher“ darstellt, schildern uns „Yage“ die Aussicht auf ein für viele von uns noch nie in natura gesehenes Bergmassiv und nehmen uns mit auf eine Reise ins Unbekannte. Yage beherrschen es, den Spannungsbogen durch harmonische Melodien und spannungsgeladenen Riffs vollkommen unvorhersehbar dem Hörer zu vermitteln. Für mich eine Gitarren- und Drum-Orientierte Nummer.
„Antiheld“ lässt uns eigentlich im Szenario von Track 3 verweilen, wogegen uns der nachfolgende Song „Zwicker feat. K-Ste“ für meine Ansicht eigentlich komplett aussteigen lässt. Ein guter Song, der auch ein wenig Kultstatus besitzt, wenn man die Songs einzeln betrachtet. Aber es soll ja in diesem Album um die Berge gehen. Und somit nimmt mich der nächste „Planet Broesel“ auch direkt wieder mit.
Danach kommt „Nordwand“, der Titelsong, stürmische Winde unterlegt mit sehr geilen Riffs und bodenständigen Drums, ein Song, der uns durch seine Tempowechsel erahnen lässt, wie es sich wohl an der Felswand anfühlt. Als nächster Song folgt „Indianer“, wobei ich nicht weiß was dieser Titel mit der Thematik zu tun hat. Auf alle Fälle aber ein Song, der sich zum Ende hin immer weiter steigert und den Hörer einen gehörigen Adrealinschub verpasst.
Dafür zeichnet sich beim nächsten Track für mich ein wundervolles Bild ab. Den Berg sehen, ihn erklimmen, den Aufstieg beginnen um kurz vor dem Ziel zu merken, dass die Natur eigene Gesetze hat. „Maschine“ schildert in etwas dies, was jeder schon mal in seinem Leben erlebt hat: nur nicht aufgeben. Mit „Lumen“, dem nächsten Track beweisen „Yage“ wieder einmal mehr, was gute progressive Musik ausmacht. Das setzt sich so weiter fort, bis das Album mit dem Song „Siljan“ ein finales Ende findet.
Von mir gibt es für dieses Album 9 von 10 Hellfirepunkten.
Tracklist:
- KLEINER LAFATSCHER
- GROSSER LAFATSCHER
- ANTIHELD
- ZWICKER FEAT. K-STE
- PLANET BROESEL
- NORDWAND
- INDIANER
- MASCHINE
- LUMEN
- RAUHER KNOELL
- KAPUTT
- MOSERKAR
- SILJAN
LineUp:
Gesang, Gitarre, Bass: Daniel Rauch
Schlagzeug: Benjamin Reichenbach-Klinke
Weitere Infos:
www.yage-munich.de
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https://www.instagram.com/yage_munich/