Geschrieben von: Bernd Kröninger
Band: Yngwie Malmsteen
Album: Parabellum
Genre: Hard Rock, Heavy Metal
Plattenfirma: Mascot Music / Music Theories Recordings
Veröffentlichung: 24.7.2021
Wer hätte das gedacht, dass mir die Chance gegeben würde, ein neues Werk eines meiner musikalischen Idole der 80er zu rezensieren. Wir begeben uns nach Schweden. Es geht um Yngwie Malmsteen.
Schon in den 80er Jahren lauschte ich den Klängen von Yngwie Malmsteen. Titel wie „Rising Force“ (von Hammerfall gecovert), „Nacht Musik“, „Black Star“ oder auch „Judas“ kommen sofort wieder ins Gedächtnis.
Nun nach 21 Soloalben bringt Yngwie ein neues Album auf den Markt, mit dem Titel „Parabellum“.
Gleich im ersten Track zeigt sich seine Verbundenheit mit Klassik und Hard Rock, Heavy Metal. Sein Gitarrensolo zu Beginn mit Unterstützung der Drums könnte auch in jedem Konzertsaal der klassischen Musik standhalten. Schnell wechselt das Tempo in ein musikalisches Feuerwerk. Die Doublebass in „Wolves At The Door“ mit dem ihm eigenen Gitarrensound verfällt sehr stark in die Klassik.
Yngwie gelingt es Werke von Bach, Liszt, Mozart und auch Paganini so einzuarbeiten, dass es auch dem Klassikmusik Begeisterten gefallen würde. Genial sein unheimlich schnelles Gitarrenspiel in „Presto Vivace in C #minor“, mit kurzfristig langsamer Sequenz.
„Relentless Fury“ erinnert sehr stark an seine früheren Alben wie „Odyssey“. Auch wenn Yngwie bereits 40 Jahre im Geschäft ist, verlernt hat er nicht ein bisschen. Seine Stimme durchzuckt das Album wie ein Hammer. Stark und betont ruhig an den Stellen, wo es darauf ankommt. Abgelöst von seinen virtuosen Gitarrensoli.
In Track 4 („Si Vis Pacem“) Parabellum, ein reines Instrumentalstück, bearbeitet Yngwie seine Saiten
derart schnell, dass der Eindruck entstehen könnte, eine Saite müsse gleich bersten. 5:49 ein Zwiegespräch zwischen Gitarre und Drums. Hier kommt sein Hang zur Klassik am besten zur Geltung.
Balladesk kommt uns „Eternal Bliss“ daher. Die andere Seite von Yngwie, sanft und mit einer Stimme vorgetragen, die Feuerzeuge in die Höhe halten lässt. Sein gewohntes Solo nicht vermissend.
„Toccata“ lässt aufhorchen durch sein virtuoses Spiel mit den Noten. Bach hätte sicher seine Freude an der Version gehabt. „God Particle“ offenbart schon fast sakrales.
„MagicBullit“ verspricht was der Titel offeriert. Über 3 Minuten schnellen Dialog der Instrumente.
„(Fight) The Good Fight“ ist wie „Relentless Fury“ der Beweis, dass Yngwie scheinbar noch nicht an seine Grenzen seiner Musikalität angekommen ist. Er steigert sich hier noch einmal.
Den Abschluss dieses jetzt schon für mich Erwerbens werten Albums, bildet „Sea of Tranquility“. Von wegen „See der Ruhe“. Hier geht es noch einmal heftig in die Tiefen seines Könnens. 8 Minuten zeigen, dass Malmsteen seine Gitarre derart beherrscht, wie kaum ein anderer. Gleichwohl seine Vorbilder in frühester Kindheit Jimi Hendrix, Joe Satriani oder auch Ritchie Blackmoore waren.
Fazit: Yngwie Malmsteen versteht es wie kaum ein zweiter, Klassikelemente mit Heavy Metal, Hard Rock zu kombinieren. Seine Stimme verleiht dem Gesamten eine besondere Ruhe, trotz seines harten Gitarrenspiels. „Parabellum“ (bereite den Krieg vor, lat.) ist eher eine Erklärung an viele diverse derzeit existierenden Bands, schaut her, ich bin wieder da!!!
Anders deute ich diesen Albumtitel nicht. In 10 begeisternden Tracks wird dem Fan des Genres eine Bandbreite vorgestellt, die sich sehen lassen kann. Meine Bewertung für das klassische, rockige Album sind 9 von 10 Hellfire Punkten.
Tracklist:
01 Wolves At The Door
02 Presto Vivace in C #minor
03 Relentless Fury
04 (Si Vis Pacem) Parabellum
05 Eternal Bliss
06 Toccata
07 God Particle
08 Magic Bullit
09 (Fight) The Good Fight
10 Sea Of Tranquility
Mehr Infos:
https://www.yngwiemalmsteen.com/