Geschrieben von unserem Gast-Author Reiner Hinterkeuser
Krefeld – Königpalast. ZZ Top in Deutschland, eine Band, die es auch nach mehr als 4 Jahrzehnten in Originalbesetzung immer wieder schafft, das Publikum zu begeistern. So eine Gelegenheit darf man sich einfach nicht entgehen lassen.
Als um 20:30 Uhr auf den Monitorwände eine Wüste mit Eidechsen und dem ZZ Top Girl eingeblendet wird, weiß jeder im Saal, dass es jetzt endlich los geht. „The little old‘ band from Texas“ gibt sich die Ehre. „It’s Party Time“ sagt das nette Girl auf der Leinwand als Frank Beard die Drumsticks fliegen lässt und mit “Got Me Under Pressure” starten Billy Gibbons und Dusty Hill die Show. Die Bühne selber ist so gut wie leer, denn es geht nicht um Show, sondern um Musik und die war vom feinsten. Sauber abgestimmt mit dem Licht, wirken die Texas-Rocker wie von einem anderen Planeten.
Jesus came to Deutschland not to New Orleans
Mit „Wating For The Bus“ ging es nahtlos weiter und bei „Jesus Just Left Chicago“ war Billy Gibbons doch sehr verwundert das man „Jesus came to New Orleans“, obwohl man doch in Deutschland spielt. Doch die Fans reagierten sofort und beim erneuten Refrain klang es diesmal „Jesus just left Chicago and came to Deutschland“. Kaum war dieser Song verklungen, folgte mit „Gimme All Your Livein‘ eines der erfolgreichsten Lieder der Texaner. Als Billy Gibbons vor dem nächsten Song fragte: “I´m Bad …“ antworteten die Fans mit „I´m Nationwide“, ja so eine Fanbase ist schon was feines.
ZZ Top sind aber auch für die kleinen Gimmicks bekannt, wie z.B. synchrones Gitarren schwingen, sauber abgestimmtes paralleles gehen, oder auch mal das Dusty ein imaginäres Plektrum nach Billy wirft, damit dieser dann weiterspielen kann. All diese Kleinigkeiten bereiten den Fans große Freude und machen eine Konzert von ZZ Top zu etwas außergewöhnlichem.
Hammer Songs
Nach “Pincushion”, “I Gotsta Get Paid”, “Flyin‘ High”, kündigte Billy Gibbons an das man nun ganz weit in der Zeit zurückreisen werden und zu Ehren von Jimi Hendrix spielte das Trio nun „Foxy Lady“, sowie „Catfish Blues“ von Robert Petway. Dann wurde es Billy Gibbons zu hell auf der Bühne, er hielt sich die Hände vor die Augen um nun den Song anzukündigen, den die Fans schon erahnten „Lets put it on the cheap sunglasses”. Es folgten mit “My Head’s in Mississippi”, “Chartreuse” und “Sharp Dressed Man” drei weitere Klassiker der langbärtigen Rocker. Es folgte ein kurzer Break für einen Gitarren- und Kostümwechsel und als die mit Fell bezogene Gitarre zum Vorschein kommen, ist das ein eindeutiges Zeichen auf “Legs”.
Würdiger Abschluss
Als ZZ Top danach die Bühne verlassen sind die Zuschauer noch lange nicht satt, obwohl jeder eingefleischte Fan weiß, dass die Jungs aus Texas im Schnitt nur 80 – 90 Minuten spielen. Aber ZZ Top wissen auch, was sie ihren Fans schuldig sind und zurück auf der Bühne geht’s noch mal mit „La Grange“ / „Sloppy Drunk Jam“ und zum Schluss „Tush“ ganz schön ab.
Billy und Dusty neigen die Gitarren und auch Frank Beard kommt nach vorne um sich gemeinsam zum Verneigen. Das war’s . Schluss und aus!! Für viele kommt der Schluss zu schnell, denn eins ist sicher… ZZ Top gehören noch lange nicht zum alten Eisen.
Setlist ZZ Top:
- Got Me Under Pressure
- Waitin‘ for the Bus
- Jesus Just Left Chicago
- Gimme All Your Lovin‘
- I’m Bad, I’m Nationwide
- Pincushion
- I Gotsta Get Paid
- Flyin‘ High
- Foxy Lady (The Jimi Hendrix Experience Cover)
- Catfish Blues (Robert Petway Cover)
- Cheap Sunglasses
- My Head’s in Mississippi
- Chartreuse
- Sharp Dressed Man
- Legs
Zugaben:
- La Grange / Sloppy Drunk Jam
- Tush
© Photos by Marc Junge
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