Geschrieben von Oliver Heberling / Fotos by Thomas Fiedler – Rock-Konzert-Magazin
Schlachthof Wiesbaden // 09.03.2020. Es ist schon etwas befremdlich dieser Tage einen Konzertbericht zu verfassen. Nachdem Gesundheitsminister Spahn anfangs lediglich eine Empfehlung aussprach, Veranstaltungen mit über 1.000 Besuchern abzusagen, wurde die Woche, die mit enormen Einschränkungen des öffentlichen Lebens und damit massenhaften Konzertabsagen zu Ende gehen sollte, noch mit einer gehörigen Portion Rock eingeläutet: denn AUDREY HORNE hatten ca. 200 Gäste ins Wiesbadener Kesselhaus geladen.
Eröffnet wurde der Abend von MAGICK TOUCH. Mit ihrem an 1970er/1980er-Jahre-Größen des Classic Rock orientierten Sound brachten sie den Kessel bereits ein erstes Mal in Wallung. Die Combo aus Bergen überzeugte ein gut aufgelegtes Publikum, das allen Acts des Abends den verdienten Tribut zollte und steigerte mit Gute Laune-Rock die Vorfreude auf den Headliner des Abends gehörigst.
FORMOSA machten mit ihrem Auftritt dem Titel ihres Debütalbums alle Ehre: Tighte Rocksongs wurden mit einer sexy Lightshow gepaart. Das Essener Trio nutzte die Gelegenheit, vorab ein paar Lieder vom neuen Album zu präsentieren. Mit sichtbar viel Spaß bei der Sache, zollten sie allen Biertrinkern zu „Fuck up your liver“ Tribut und rissen mit diesem Song recht zügig auch noch den letzten Skeptiker mit.
Die gelungene Steilvorlage der beiden Opener nutzten AUDREY HORNE gekonnt. Mit „This is war“ knallten sie direkt zu Konzertbeginn ihren geilsten Song durch die Boxen. Das Set orientierte sich eng am kürzlich erschienenen Live-Album und variierte lediglich bei der Zugabe ein wenig in der Liedreihenfolge. AUDREY HORNE sind live eine Bank. Was auf Platte oft zu seicht und glatt poliert klingt, bekommt auf der Bühne den fehlenden Druck verliehen und offenbart dadurch auch Ecken und Kanten, die einer Hard Rock Band ihres Stils deutlich besser stehen. Die kleine Location trug ihren Teil zu einer intensiven Atmosphäre bei, in der die Bandmitglieder desöfteren die Bühne verließen, um die Nähe zu ihren Fans zu suchen.
Am Ende steht ein gelungener Konzertabend, der auf unbestimmte Zeit nicht nur mein vorerst letzter war…
Audrey Horne
Formosa
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Magick Touch