Geschrieben von Nancy Nern // Fotos by Back&Forth Photography Facebook | Instagram
Music Forge – Lich – 21.07.22 – 23.07.22 – Vom 21. bis 23.07.22 fand das Music Forge statt. Erstmals in neuer Location. Was vorher noch auf dem Sportplatz in Gambach zu Hause war, sollte jetzt in neuer Location veranstaltet werden.
Leider konnte ich berufsbedingt erst ab dem späten Nachmittag am Freitag, den 22.07., dabei sein. Also ging´s für mich direkt nach der Arbeit heim, Fotosachen packen und dann mächtig aufgeregt ins Licher Waldschwimmbad. Dort angekommen hatte ich auf Grund des späten Erscheinens erst mal einen laaaangen Fußweg vor mir, was meinem weit entfernten Parkplatz geschuldet war. Naja, selbst Schuld – so konnte ich mir wenigstens die Nervosität ablaufen. Kann ich das überhaupt noch? Und wer ist da alles? Erfüllt mich die Musik und das Fotografieren noch so, wie vor Corona? Diese Zweifel waren aber direkt verflogen als ich das Gelände des Music Forge betrat.
„Du bist die Nancy! Gelle“ – Und dann war es direkt wieder da. Dieses familiäre Gefühl, was für mich einen Großteil dieses Festivals in der Vergangenheit ausmachte.
Die erste Band, die ich an diesem Tag gesehen habe, war dann April Art. Hab ich mich drauf gefreut?! Und wie! In dieser, für mich neuen Besetzung, hab ich sie noch nie live gesehen. Gleich nach den ersten Tönen der Musik und der Kamera in meiner Hand wusste ich: „Ja! DAS ist, was mir so lange gefehlt hat. Nie wieder möchte ich solch lange Zeit ohne Konzerte, Festivals und Musik sein.“ Dieses Strahlen der Band, die Spielfreude und all die feiernden Menschen dort vor Ort, ich hab es aufgesogen wie ein Schwamm. Ich hoffe, diese Freude sieht man auch den Fotos an.
Wer schon einmal auf einem Music Forge war, hat die Gewissheit, dass hier niemals nur ein Genre bedient wird. Die „Forger“ haben es erstaunlich gut drauf, viele Musikrichtungen zu kombinieren und daraus ein mega Line Up zu zaubern, was kaum Wünsche offen lässt. Und so betraten nun die Deez Nuts aus Australien die Bühne und haben das Music Forge ordentlich zum Beben gebracht. Der Duft der großen weiten Welt lag in der Luft 😉 und noch heute hab ich „Hustle Everyday“ im Ohr. Welch eine Freude, das Publikum dazu abgehen zu sehen.
Headliner vom Freitag waren dann Annisokay. Mit viel Nebel, LED-Stellwänden und rotem bzw. blauen Licht haben sie mich fast an den Rand des Wahnsinns gebracht. Fotografieren macht so nur bedingt Spaß. Aber da eine Band nicht für die Fotografen auftritt, sondern natürlich für die Fans vor der Bühne, hab ich die Kamera weg getan und das Konzert einfach nur als solches genossen. Und es war grandios!
So neigte sich der erste Abend dem Ende. An dieser Stelle ein ganz großes DANKESCHÖN an Robin und Jessy, die so lieb waren und mich zu meinem Parkplatz gefahren haben. Sonst hätte ich 10 Minuten allein zu meinem Auto laufen müssen, was bei einem unbeleuchteten Weg echt eine beängstigende Vorstellung gewesen wäre. Glücklich und zufrieden ging es dann Richtung Heimat.
Was für den einen Pain ist, ist für den anderen pure Freude und ein absoluter Genuss. Und so fühlte ich mich herrlich metallastig von der für mich ersten Band an diesem Samstag begrüßt. Die Grazer „Pain is“ haben nicht nur mich wachgeföhnt.
So ging es mit „Killing Your Idols“ fröhlich weiter. Sänger Samu versteht es meiner Meinung nach perfekt, auch den letzten Besucher auf dem Festivalgelände zu erreichen und musikalisch abzuholen.
Es folgten „Atrio„, die kurzfristig für „Slope“ eingesprungen sind. Meinen höchsten Respekt dafür!
Weiter gings mit „From Fall to Spring“ und „Dead Like Juliet„. Voll auf die 12 war hier wohl der Plan, der bestens für beide Bands aufgegangen ist. Da hüpft das kleine Metal Herz vor Freude!
Auf den nächsten Act war ich mega gespannt. „B- Tight“ hätte ich nicht erwartet, geschweige denn von mir aus auf dem Music Forge erwartet. So ist das eben mit hätte und hat!… Der Auftritt des Rappers hat mich tatsächlich, mehr als positiv überrascht. Grinsend und Jägermeister verteilend hat er solch einen Sympathie verbreitet, das selbst der härteste Metal Fan in seinen Bann gezogen worden wäre. Als wäre das nicht genug, hat er sich noch ein Forger Crew Mitglied auf die Bühne geholt und mit ihm zusammen performt. Reicht eigentlich, oder? Nein! Cristoph von Freydorf (Emil Bulls) durfte auch dran glauben und mit „Fame“ die Bühne entern. Schubi la la la la!
Mit „Elfmorgen“ ging es genauso heiter weiter. Die Lokalmatodore aus Friedberg wurden heiß erwartet. Man munkelt auch von der Security. Nach einem kurzen: „Huch! Was macht er denn“, ausgelöst vom Bassisten, der sich nach einem fröhlichen Sprung auf die Bühne erstmal auf den Pobbes gelegt hat, ging es munter und punkig durch die Setlist. Herrlich! Das hätte noch ewig so weiter gehen können. Aber mit Mr. Hurley und den Pulveraffen stand schon die nächste Party an. „Dürfen wir einen Säbel mit auf die Bühne nehmen?“ Ja klar! Was eine Freude und welch herrliche Stimmung so Piraten verbreiten. Wahnsinn!
Nachdem sämtliche Fässer Rum und Grog geleert waren, stand nun der Headliner vom Samstag auf dem Plan. Die „Emil Bulls„. Was hab ich mich auf die Jungs aus Bayern gefreut. Zuletzt hab ich sie in Wacken fotografiert, was gefühlte Ewigkeiten her ist! Ich kann hier nicht in Worte fassen, was es mir bedeutet hat, eine meiner absoluten Lieblingsbands in „meiner“ Hood auftreten zu sehen! Gänsehaut, Pippi in den Augen und das Herz voller Dankbarkeit. Was ein Abriss!
Music Forge! Ihr habt da wieder was ganz Großartiges gezaubert. Da war alles dabei. Neben dem mega Line up gab es Geburtstagsständchen für das Forge Baby, einen Heiratsantrag, die Glatze für den guten Zweck, Klaus – das Pferd und jede Menge Frohsinn und Glück! Ihr seid nicht nur irgendein Festival. Bei Euch spürt man in jeder einzelnen Sekunde, dass Euer Herz für die Musik schlägt. Ihr feiert mit jedem einzelnen Besucher als wärt Ihr selbst Gast dieser Veranstaltung. Zu Euch kommt man vielleicht beim ersten Mal als Fremder aber geht als ein Teil der großen und herzlichen Forger Family. Danke, dass ich dabei sein durfte und hoffentlich bis nächstes Jahr! <3
Hier ein paar Impressionen:
Weitere Galerien der einzelnen Bands findet ihr hier: Music Forge 2022
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